Mit einem kleinen Fest wurde der Verkehrsspielplatz am Ritterweiher nach der Winterpause wieder geöffnet. Die Kinder können Fahrräder und andere Fahrzeuge ausleihen, wobei das gute alte Kettcar nach wie vor zu den beliebtesten gehört.
Bad Vilbel. Auf dem Übungsplatz für Kinder – einem Angebot des städtischen Kinder- und Jugendbüros – lernen die Kinder spielerisch Verkehrsregeln als Vorbereitung auf eine sichere Teilhabe am Straßenverkehr, erklärt Betreuerin Mechthild Witzel. Sie und Elisabeth Behrendt sind als Ansprechpartner für die Kinder da, leihen die Fahrzeuge aus und achten darauf, dass die Regeln eingehalten werden.
Zur Eröffnung backen sie Waffeln unter dem kleinen Zelt, das im Sommer bei schlechtem Wetter als Unterstand dient. Dann basteln die Betreuerinnen mit den Kindern, denn bei Nässe wird aus Sicherheitsgründen nicht gefahren.
Freudige Wiedersehen
„Kennst du mich noch vom letzten Jahr?“, fragt ein Junge schüchtern. Aber klar doch, Witzel kennt fast alle „ihre“ Kinder. Viele sind Stammgäste, etwa die Freundinnen Charlotte, Juliette, Jill und Emma (alle 10). Es mache Spaß, nur das richtige Verhalten am Stopp-Schild sei besonders kompliziert, finden sie.
Für die größeren Kinder sind die neu angeschafften „Balance Trikes“ eine Herausforderung. Diese Fahrzeuge, in denen die Kinder ähnlich tief wie in einem Kettcar sitzen, werden durch Gewichtsverlagerung gelenkt, erklärt Witzel, das fördere den Gleichgewichtssinn. „Cool“ findet Maurice (11) das neue Fahrzeug, nachdem er gleich einmal mehrere Runden damit gedreht hat. An einer Stelle symbolisiert eine gestrichelte Linie, „dass man dort nicht drüberfahren darf“, weiß Jason (8). Dort markieren aufgestellte Hütchen eine Baustelle, an der die Kinder anhalten müssen, um den Gegenverkehr durchzulassen. Doch bei den nachmittäglichen Treffen, zu denen nicht nur, aber vor allem viele Kinder aus der unmittelbaren Nachbarschaft kommen, geht es um mehr. So ist Mechthild Witzel beliebt, und mit manchen Stammgästen gibt es ein freudiges Wiedersehen. „Ich finde diesen Platz ein prima Angebot, das unbedingt erhalten bleiben sollte. Die Kinder sind an der frischen Luft und werden gut betreut“, lobt etwa Jills Mutter Natascha Hummel. Am Vormittag trainiert Witzel die Vorschulkinder. Montags nachmittags ab 16.30 Uhr wird ein Bewegungsparcours angeboten; dienstags und donnerstags ab 15.30 Uhr sind die Ampeln eingeschaltet.
Die Kinder können auf ihren eigenen Fahrrädern fahren oder zwischen Hochrädern, Sportfahrrädern und Kettcars wählen. Auf dem Verkehrsspielplatz treffen sie auf Schilder und Regeln, die ihnen auch im echten Straßenverkehr begegnen, wie Ampeln, Zebrastreifen, ein Stopp-Schild, eine Einbahnstraße sowie auf den Boden aufgemalte Pfeile, die die erlaubte Fahrtrichtung kennzeichnen. Und „Mechthild“ – wie sie gerufen wird – wacht darüber, dass die Regeln eingehalten werden. Manche, die zum ersten Mal da sind, sind enttäuscht, weil ihre Kinder, die jünger als sechs Jahre alt sind, aus versicherungsrechtlichen Gründen keine Fahrzeuge ausleihen dürfen.