Seit November ist die Ortsvereinigung des Deutschen Roten Kreuzes in Karben damit beschäftigt, ihre Hab- seligkeiten aus einem Nebengebäude des Degenfeld’schen Schlosses zu räumen. Weil dieses von der Stadt verkauft wurde, mussten die Rotkreuzler ihr Domizil räumen. Jetzt sind sie hinter der ehe- maligen Klein-Karbener Feu- erwehr am Alten Rathaus untergebracht.
Karben. Zu tun gibt es noch jede Menge, auch nach dem Umzug. Ein wenig wehmütig sind der DRK-Vorsitzende Manfred Krieg, die Kassenwartin Berta Zimmermann und Bereitschaftsleiter Stephan Dillmann schon, wenn sie ans Schloss zurückdenken. „In Groß-Karben hatten wir viel mehr Lagerfläche. Hier fehlen uns dann doch gut 100 Quadratmeter, die sich bemerkbar machen“, sagt Dillmann.
Der große 7,5-Tonner der Rotkreuzler steht bislang auf dem Hof, eine geschützte Unterbringung für das Fahrzeug haben sie noch nicht gefunden. „Wenn auf der Rathausstraße alles vollgeparkt ist, kommen wir mit Mühe und Not mit dem Laster aus der Ausfahrt“, spricht er ein weiteres Problem an.
Beengte Verhältnisse
Derzeit steht auch noch der Mannschaftsbus draußen, der soll später mit dem Betreuungskombi vom Katastrophenschutz den Platz tauschen, der momentan in der größten von drei Garagen steht. „Das wird dann beim Einparken Millimeterarbeit, weil der so riesig ist“, weiß Zimmermann. Denn nebendran steht auch noch das Spülmobil, dessen Vermietung eine kleine Einnahmequelle für die Ortsvereinigung darstellt. Doch auch beim Katastrophenschutz-Wagen wird es nicht besser, wenn er in der kleinsten Garage steht. „Dort müssen dann alle auf der Beifahrerseite aussteigen, weil es der Platz nicht anders hergibt“, erklärt Dillmann.
Schuld sind Pfosten auf der rechten Seite, weshalb der Wagen nicht weiter in der Mitte stehen kann. Vor vier Wochen sind die zwölf aktiven Helfer mit den Ausräumarbeiten beim Schloss endlich fertig geworden. In Klein-Karben herrscht dagegen noch das große Chaos.
Es fehlen Regale, vollgepackte Kisten stehen im Weg, selbst für das DRK-Schild blieb noch keine Zeit, es aufzuhängen. Zwar habe das Team versucht, beim Umzug auch auszumisten, doch viel sei es nicht gewesen. Fast jeden Dienstag nach Feierabend habe sich der Trupp um den Umzug gekümmert. Aber da es eine überschaubare Zahl an Helfern ist, sind die Kräfte diesbezüglich auch irgendwann erschöpft.
„Wir sind ja froh, dass wir etwas haben. Gerade der erste Stock, wo wir unsere Treffen abhalten, ist nicht verkehrt, es ist sogar gemütlicher als drüben, weil die Decken nicht so hoch sind“, sagt Zimmermann. Die Räume wurden von der Stadt Karben renoviert, eine Wand ist durchgebrochen worden. „Es gibt für uns noch einiges zu tun,“ sagt Krieg. „Das wird mindestens noch ein halbes bis ein ganzes Jahr dauern, bis alles so einigermaßen eingerichtet ist, dass man vernünftig arbeiten kann“.
Chaos herrscht
Gruppentreffen finden allerdings schon regelmäßig statt. Die Stühle und Tische waren das erste, was in Klein-Karben aufgebaut wurde. „Einzig bei Vorträgen oder ähnlichen Veranstaltungen ist es schon momentan mit den vielen Kisten und dem ganzen Chaos nicht so günstig, wenn man über die drüber steigen muss“, gibt Dillmann zu bedenken.
Auch im ersten Stock müssen noch eine Schrankwand aufgebaut und mehrere Hängeschränke montiert werden. „Wir hoffen, dass wir möglichst viel von unseren jetzigen Möbeln verwenden können“, sagt Dillmann.
Immerhin zahlt das DRK keine Miete an die Stadt. Lediglich die Umlagen müssen berappt werden, und die dürften in Klein-Karben geringer ausfallen als in dem alten Domizil. „Rücklagen konnten wir allerdings zuletzt nicht bilden“, bedauert Zimmermann.