Bad Vilbel. Erika Fellner musste fast 80 Jahre alt werden, bis sie sich von ihrer Arbeit als Hochschullehrerin, Politikerin und den vielfältigen Ehrenämtern verabschieden konnte. Erst ein paar Tage vor ihrem Geburtstag am Samstag vor Ostern hat die vormalige Landtagsabgeordnete (SPD) aus der Quellenstadt ihr letztes Amt, den stellvertretenden Vorsitz der Ehrenamtsakademie der Evangelischen Kirche abgegeben.
Schon im Interview zu ihrem 75. Geburtstag 2009 hat Erika Fellner davon berichtet, dass sie sich ihren zahlreichen Freunden und Bekannten widmen und Reisen in die Ferne plane. Zwei Chinareisen hat sie inzwischen absolviert, die geplante Ägyptenreise noch nicht. Nach ihrer jahrzehntelangen Arbeit für die Wissenschaft und Politik, die Frauenarbeit und die Kirche genieße sie „die größere Bewegungsfreiheit“. Sie habe mehr Zeit für Besuche von Freunden und Bekannten, die Musik und die Bildende Kunst.
So unbeschwert wie es hier klingt, ist das Leben der vitalen 80-jährigen nicht nur. Die Acht vor den Lebensjahren gebe ihr zu denken. „Mir ist die Endlichkeit des Lebens zunehmend bewusst“, sagt sie. Sie erlebe, wie im Kreis der Bekannten Krankheiten um sich greifen, wie schlagartig der Körper streikt oder das Bewusstsein schwindet – irreparabel. Sie reagiere auf dieses Bewusstsein der Vergänglichkeit allen Seins mit Aktivität, stemme sich gegen gelegentliche „Faulheitsphasen“. (hgm)