Karben. Wer in Karben nur mit einem Zweitwohnsitz gemeldet ist, muss dafür womöglich bald tief in die Tasche greifen. Die Stadt spielt mit dem Gedanken, eine Zweitwohnungssteuer einzuführen.
Rund 1300 der knapp 23 000 Einwohner dürften betroffen sein. Diese Zahl nennt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). In den nächsten Tagen wolle die Stadt alle Betroffenen anschreiben und auf die Pläne hinweisen. „Es ist zu erwarten, dass dies zu einer Bereinigung des Einwohnerregisters führt“, sagt Rahn. Er geht davon aus, dass sich dann schon mancher vom Zweit- auf den Erstwohnsitz ummeldet. Das ist für die Stadt wichtig: Nach der Zahl der Einwohner mit erstem Wohnsitz richtet sich unter anderem die Höhe des Anteils bei der Einkommensteuer, den die Stadt ausgezahlt bekommt. „Das bedeutet für die Stadt einen Verlust von 1000 Euro im Jahr für nicht gemeldete Bürger“, sagt Rahn. Andererseits habe die Kommune wegen der Zweitwohnungsinhaber Kosten für Infrastruktur, etwa wenn diese Hallenbad oder Stadtbus nutzen.
Mit der Zweitwohnungssteuer wäre Karben in guter Gesellschaft: Vor allem im Rhein-Main-Gebiet sowie in Ferienorten wird diese in vielen Städten und Gemeinden erhoben. Meist liegt der Steuersatz bei zehn Prozent der Jahreskaltmiete. (den)