Die Nachbarschaftshilfe, auch als „Verein für soziales Engagement“ bekannt, zählt nach Vorstandsangaben 1152 Mitglieder. Knapp 160 Mitglieder waren 2013 in dem Verein, der in der Hauptversammlung eine Bilanz seiner Arbeit gezogen hat, aktiv tätig.
Bad Vilbel. Die Vereinsvorsitzende Hannelore Lotz berichtete über Organisatorisches und Leistungsdaten des Vereines, in dem Frauen mit einem Anteil von 68 Prozent in der Überzahl sind. Die Zahl der einzelnen Einsätze betrug nach ihren Angaben im Vorjahr 5866, im Jahr 2012 waren es 5260. Die vorjährigen Einsätze seien von 158 Mitgliedern geleistet worden. Lotz rechnete vor, dass dafür insgesamt 10 983 Stunden aufgebracht wurden.
Die Vereinschefin führte zu den Tendenzen in den einzelnen Bereichen etwa aus, dass bei den Besuchs- und Begleitdiensten „die älteren Menschen, die manchmal nur kurz, in einigen Fällen aber über einige Jahre hindurch von den Aktiven besucht werden, sterben. Die Aktiven brauchten dann oft eine Auszeit oder möchten diese Dienste nicht mehr übernehmen.“ Es gebe aber auch immer neue Anfragen. 2013 seien 20 Daueraufträge hinzugekommen. Die geleisteten Stunden im Bereich Haushaltshilfen haben zugenommen, so Lotz. Dazu zähle auch die Tierbetreuung. Lotz: Andere Dienste im Haushalt seien nur in Ausnahmefällen zu vermitteln, da Aktive für Putzen, Kochen, Gardinen waschen nicht in großer Zahl zur Verfügung stünden. Bei der Kinderbetreuung lägen die Zahlen relativ hoch, dies sei jedoch auf Einzelfälle „durch einige Wunschgroßeltern zurückzuführen“. Dagegen werde von den Kindertagesstätten und den Schulen, mit Ausnahme der Saalburgschule, nicht nachgefragt.
Bei den meisten Schulen herrsche durch die Ganztagsbetreuung kaum Nachfrage nach Lesepaten, berichtete Lotz. In einigen wenigen Fällen werde wegen Hausaufgabenhilfe angefragt, meist bei Familien mit Migrationshintergrund.
Den Bericht über das Tafelprojekt der Nachbarschaftshilfe gab Lothar Gobst. Die Bad Vilbeler Tafel besteht inzwischen seit mehr als fünfeinhalb Jahren. Sie wurde im September 2008 gegründet und konnte im vorigen Jahr ihre 250. Ausgabe tätigen. Bei der Tafel sind zur Zeit 58 Helfer tätig. Gobst erläuterte, wer die Lebensmittel erhält. Es sind Menschen mit geringem Einkommen, etwa Arbeitslose, Rentner, Sozialhilfeempfänger und Alleinerziehende. Sie können einen Berechtigungsschein zum Abholen von Lebensmitteln bei der Bad Vilbeler Tafel beantragen. Dies kann im Tafelbüro, in der Ritterstraße 34, mittwochs zwischen 9 und 12 Uhr geschehen. Der Verein prüft, so Gobst, anhand von Einkommensnachweisen, ob eine Bedürftigkeit vorliegt und stellt, sollte dies der Fall sein, einen Ausweis aus, der zum Abholen von Lebensmitteln bei der Tafel berechtigt. Bei den Lebensmitteln handele es sich meist um Frischware, deren Mindesthaltbarkeit überschritten sein kann, aber noch zu verwenden ist. Vor allem Milchprodukte, Brot, Obst und Gemüse wandern auf diese Weise zu den Tafeln. Zurzeit, führte Gobst aus, gebe es 101 Abholer, die für 171 Personen Lebensmittel abholten. Der Verein erhebe für die Abgabe der Lebensmittel für eine Person einen Euro und ab zwei Personen zwei Euro. 2013 habe die Nachbarschaftshilfe bei Geschäften Lebensmittel abgeholt und an Kunden verteilt, zum Beispiel 47,926 Tonnen Obst und Gemüse, 8853 Kilo Milchprodukte, 5107 Kilo Backwaren und 18,633 Tonnen sonstige Lebensmittel, also Konserven und Süßwaren. Gobst: „Und natürlich haben wir die Eier gezählt: 7334 Stück“. Alles summiere sich zu „unglaublichen 80,5 Tonnen Lebensmitteln.“ (zlp)