Das Heimatmuseum Karben braucht Hilfe. Gesucht werden ehrenamtliche Helfer, die sich mit Tatkraft und Ideen um die Exponate und ihre Präsentation im Degenfeldschen Schloss kümmern wollen. Der Arbeitskreis „Aktiv im Museum“ hat vier Bereiche festgelegt, in denen Bürger aktiv werden können.
Karben. Als vor vier Jahren der Karbener Geschichtsverein auf Bitten der Stadt die Aufgabe übernommen hat, einen Museumsdienst zu installieren, ging es zuerst nur um den Aufsichtsdienst. Jeden ersten Sonntag im Monat öffnet das Museum im Degenfeldschen Schloss in Groß-Karben seine Türen, und es braucht Ehrenamtliche, um dies aufrechtzuerhalten.
„Der Aufsichtsdienst im Museum ist für mich Aufgabe und Freude zugleich“, sagt Rolf Lange, der in diesen Aufgabenbereich eingestiegen ist. An zwei bis drei Sonntagen im Jahr ist er dabei, schließt die Eingangstür auf, hängt das Öffnungsschild aus. Mit aufmerksamem Blick geht er durch die Räume und schaut, ob alles in Ordnung ist. Besucher werden begrüßt und gebeten, sich in das Anwesenheitsbuch einzutragen und vielleicht etwas zu spenden.
Nach Verabschiedung des letzten Besuchers werden die Fenster wieder geschlossen, das Licht in allen Räumen gelöscht und das Haus wieder abgeschlossen. Natürlich ist er nie alleine, sondern es sind immer zwei Aufsichtspersonen eingeteilt. Diese Koordination übernimmt Charlotte Jäkel, Sprecherin des Museumsdienstes.
Entdeckungen
Für Ingrid Englert, die im Dezember zum Museumsdienst stieß, war die Sonderausstellung mit Fotos aus Petterweil ein besonders spannender Tag. „Es kamen viele Petterweiler, die lange vor den Fotos standen, diskutierten und Erinnerungen austauschten“, hat sie beobachtet. Nicht an jedem Öffnungstag ist das Museum so gut besucht. Dann aber bleibt umso mehr Zeit, sich die Schulstube, die Mineralbrunnenaustellung oder die Räume mit haus- und landwirtschaftlichen Geräten anzuschauen.
Quelle für Neubürger
„Wir begleiten Besucher auf dem Rundgang, wenn sie es wünschen“, sagt Englert. „Es ist interessant zu erfahren, welche Geschichte hinter den Ausstellungsstücken steckt.“
Das sieht auch Rolf Lange so, der 1994 mit seiner Frau Ute nach Burg-Gräfenrode zog und das Museum entdeckte. „Es ist faszinierend, so umfangreich und kompakt Interessantes über die örtliche Geschichte zu erfahren.“ Das habe ihn bewogen, sich sofort zu melden, als Ehrenamtliche für das Museum gesucht wurden. „Ich will so meinen Beitrag leisten, dass Neubürger diese Informationsquelle nutzen und Alteingesessene, die „in Erinnerungen schwelgen“ können.“