Karben. Auf zehn starken Roggauer Feuerwehrmännerschultern lastete die etwa 15 Meter hohe, bis auf die Krone geschälte Tanne. Sie war im Karbener Wald anlässlich des fünften Maibaumstellens der Feuerwehr Burg-Gräfenrode gefällt worden.
Zunächst mit dem Traktor zum Hahnehof transportiert, ging es am Abend des 30. April in die Dorfmitte, wo die Wehrmänner pünktlich um 18 Uhr stemmten, wuchteten und zurrten, bis der Maikranz mit seinen bunten Bändern im Wind baumelte. „Besonders gerade muss so ein Baum sein“, verriet Wehrführer Norbert Meisinger über die Auswahlkriterien der Maitanne. Den Kranz habe Pia Hahne gebastelt, berichtete er weiter, „wie in jedem Jahr“.
Um den Wonnemonat gemäß bayerischer Tradition mit Radi, Brezeln, Weißwurst und Hefeweizen zu begrüßen, fanden sich rund 100 Gäste im Laufe des Abends ein. Besonders freute sich die Roggauer Wehr über die rund 20 Besucher ihrer Paten-Feuerwehr aus dem oberösterreichischen Hirschbach bei Linz an der Donau. Wehrführer Meisinger berichtet: „Die Patenschaft besteht schon seit über 30 Jahren und wir freuen uns immer, wenn wir wieder einmal gemeinsam feiern können.“
Das dies nicht ohne Folgen bleibt, belegen die beiden deutsch-österreichischen Pärchen aus den Reihen der Paten-Wehren: Beate Spiekermann, Leiterin der Jugendfeuerwehr, und Herbert Glanzegg, ursprünglich aus Hirschberg, fanden 2001 auf einem Feuerwehrfest zueinander und wohnen inzwischen gemeinsam in Burg-Gräfenrode.
Hendrik Strehl und Elisabeth Glanzeggs Verbindung ist derweil noch eine Wochenendbeziehung. Für ihren gemeinsamen Einsatz bei der Hochwasserkatastrophe in Österreich erhielten Spiekermann und Glanzegg, zum Zeichen erfolgreicher Zusammenarbeit eine Urkunde und Medaille. (ssp)