Prächtiges Wochenende für die Bad Vilbeler „Tulpen“! In der Regionalliga Südwest besiegten die Volleyballdamen des SSC Bad Vilbel ihren Gastgeber Eintracht Frankfurt glatt mit 3:0 und waren damit zum großen Gewinner in der Spitzengruppe avanciert. Die direkte Konkurrenz ließ nämlich Federn bzw. Punkte.
Bad Vilbel. Es war das Spitzenspiel der Regionalliga Südwest (Damen)! Auf der einen Seite des Netzes der Tabellenvierte Eintracht Frankfurt (Adler), der sich zuvor gegen den Zweiten TV Jahn Kassel mit 3:2 behauptet hatte – auf der anderen Seite der Drittplatzierte SSC Bad Vilbel (Tulpen).
Die taktischen Anweisungen vor dem Spiel in der SSC-Kabine durch Trainer Christoph Haase und „Ko“ Britta Brisken fielen kurz und prägnant aus: stark aufschlagen und den Adlerträgerinnen zeigen, dass die „Tulpen“ Dornen haben.
In der Grundaufstellung Katinka Ehret, Jeannette Pfeiffer, Sabine Schäfer, Eva Kümml, Nicole Wolf, Kristin Siegel und Katrin Hultsch ging es aufs Feld und es entwickelte sich von Beginn an ein Kampf auf Biegen und Brechen. Lob mit starker Abwehr durch den SSC, dann ein guter Block der Eintracht, gute Aufschläge trafen auf noch bessere Annahmen – kein Team konnte sich absetzen. Der erste Satz entwickelte sich zur Gratwanderung – 23:23, 24:24, 25:24 – dann Satzball für die Tulpen, Fehler im Frankfurter Außenangriff – 26:24 bzw. 1:0 für den SSC! Der erste Satz war eingetütet, aber die Eintracht hatte gezeigt, dass sie hellwach war und eine erneute Niederlage tunlichst vermeiden wollte.
Was nun aber folgte, war eine Demonstration der Tulpen und man hatte phasenweise durch die mitgereisten und jubelnden Fans das Gefühl, dass es ein Heimspiel für die SSClerinnen war – die Eintracht-Trommel war verstummt. Alles begann, wie so oft an den vergangenen Spieltagen: mit einer Serie von Jeannette Pfeiffer am Aufschlag – entweder als direkter Punktgewinn, oder der Eintracht-Angriff wurde von der dominanten SSC-Feldabwehr um Libera Katrin Hultsch verteidigt und im Gegenangriff kam man vor allem durch die wieder genesene Kapitänin Eva Kümml zum Punkt. Sie spielte ein ums andere Mal den Block aus. So stand es 7:1 für den SSC.
Die Eintracht kämpfte sich wieder auf 6:7 heran, doch die Tulpen spielten sich fortan in einen Rausch – vier Punkte bei Aufschlag Wolf, drei weitere durch Siegel, es stand 18:9. Aufbauend auf der stabilen Annahme zog Katinka Ehret, teilweise mit grandiosem Zuspiel, das Angriffsspiel des SSC auf. Da punktete man mal mit einem harten Angriff, mal mit einem geschickten Lob oder Drive-Schlag. Sabine Schäfer und Kristin Siegel auf der Mittelposition und Jeannette Pfeiffer und Nicole Wolf waren im Angriff nicht mehr zu (s)toppen. Am Ende hieß es 25:20, Frankfurts Widerstand schien gebrochen.
Im dritten Satz ging es ruck, zuck. Nach Aufschlag Pfeiffer hieß es 7:1, durch Schäfer dann 15:2 – es gelang den Tulpen einfach alles – der Block gegen die Eintracht-Angriffe schien wie vernagelt und auch die erste Auszeit von Frankfurts Trainer Wolfgang Antweiler beim Stande von 1:14 (!) deutete an, dass es auf Eintracht-Seite nur noch wenig Hoffnung auf eine Wende gab. Und so kam es, dass der Satz mit 25:6 (!) und das Spiel mit 3:0 an die SSC-Mädels ging.
Die Vilbeler „Tulpen“ kletterten damit punktgleich mit Jahn Kassel (jeweils 25 Zähler) auf Rang zwei und mit nun nur noch einem Zähler Rückstand auf Tabellenführer Bretzenheim, das zu Hause überraschend gegen Steinwenden mit 1:3 das Nachsehen hatte.
Am 8. Februar können die Tulpen mit einem Sieg im direkten Vergleich zuhause gegen Bretzenheim die Plätze tauschen und die Tabelle anführen. (gg/hir)