In seiner Massenheimer Heimat nenne man ihn nur „Opa Knipf“, so Bürgermeister Thomas Stöhr anerkennend zu Josef Knipf. Für dessen vorbildliches Engagement spreche, dass er immer das Ohr an den Menschen habe, in den Vereinen verwurzelt sei und „Bitten schwer ausschlagen kann“.
Bad Vilbel. Der 78-Jährige erhielt am 15. Januar im Alten Rathaus das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik aus den Händen von Noch-Bundesratsminister Michael Boddenberg. Laudator und Geehrten verbindet zweierlei: ihre Leidenschaft für Politik und der Meisterbrief des Fleischerhandwerks. Deswegen habe er die Ehrung gerne übernommen, bestätigte Michael Boddenberg.
Rathauschef Stöhr lobte das Engagement Knipfs für Massenheim – von Natur und Erholung bis zu den Vereinsaktivitäten. Beispielhaft sei, dass Knipf nach der Eingemeindung und dem Verkauf des Hohemarkwald-Anteils die Initiative ergriffen, 13000 Bäume und Pflanzen nach Massenheim geholt und so die Erlenbachaue gestaltet habe. Über ein halbes Jahrhundert war der gebürtige Ungar im Vorstand der Massenheimer Feuerwehr und über 40 Jahre lang saß er im CDU-Ortsvorstand. Er war Mitgründer des Schützenvereins, unterstützte die katholische und die evangelische Kirchengemeinde bei Umbauten und Reparaturen, übernahm Elektro-, Wasser- und Sanitärinstallation beim Umbau des Alten Rathauses zum Heimatmuseum. Beruflich baute er nach einer Zeit als Gastwirt in den 1960er Jahren eine Spedition auf. Knipfs „Wirken zum Wohle der Gemeinschaft ist beispielgebend und verdient eine besondere Würdigung“, sagte Boddenberg. Der Geehrte erinnerte an die Zeit der Eingemeindung, als er dafür kämpfte, dass die 650 000 D-Mark Walderlös in Massenheim blieben. Und Metzger sei 1958 noch ein geachteter Beruf gewesen. Habe ein Metzger Tiere gequält, bekam er ein bundesweites Schlachthofverbot. (dd)