Karben. „Gut gemeint ist nicht gut gemacht“, urteilt SPD-Fraktionschef Thomas Görlich über den neuen Fahrplan. „Da werde ich oft drauf angesprochen und in Kollektivhaft genommen.“ Doch sei nicht Karbens Politik schuld an den neuen Fahrplänen, erinnert er.
Denn der stammte von der Verkehrsgesellschaft Oberhessen. Was Görlich am meisten wurmt: Dass der Taktknoten am Bahnhof aufgegeben wurde – also, dass erst die Busse ankommen, dann S-Bahnen ankommen und abfahren und danach die Busse starten. Deutlich kritisiert Görlich die Loblieder aus dem Rathaus: „Den neuen Fahrplan als Verbesserung zu preisen, ist schon ein starkes Stück.“ Stattdessen seien „Nachbesserungen unbedingt kurzfristig notwendig, damit sich die Leute nicht ans Auto gewöhnen“. Auch die Grünen lehnen die neuen Fahrpläne rundweg ab. „So geht es nicht“, sagt Parteichef Rainer Knak. Der alte Fahrplan habe seine Schwächen gehabt, aber eine Anschlusssicherheit könne nicht mit längeren Umsteigezeiten erreicht werden. Dafür müsse etwa die Vorrang-Schaltung für Busse an den Ampeln wieder in Betrieb genommen werden. „Der neue Fahrplan hat den Praxistest nicht bestanden“, ist CDU-Chef Mario Beck konsterniert. Die Partei habe Rahn gebeten, dass die Stadt ihre Pläne für Gebühren auf dem Park+ Ride-Parkplatz zurückstellt. (den)