Die Würfel scheinen gefallen zu sein. Für das heruntergekommene, aber denkmalgeschützte Nordbahnhofs-Empfangsgebäude deutet sich eine neue Nutzung an. Die Bahn hat es für eine größere Summe an ein Architektenbüro verkauft. Im Gespräch ist die Nutzung mit Büros und kleiner Gastronomie.
Bad Vilbel. Eigentlich wollte die SPD-Fraktion am Donnerstag im Stadtparlament beantragen, dass die Stadt das Gebäude kaufe und selbst einen neuen Nutzer suchen solle. Der Antrag wurde hinfällig, weil Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) bereits den Verkauf mitteilen konnte. Auch der Stadt wurde es zuvor zu einem Betrag von weit über 200000 Euro angeboten, berichtet Stadtsprecher Bastian Zander. Bei dem ungenannten Käufer handelt es sich dem Vernehmen nach um ein in Bad Vilbel und Karben angesiedeltes Architektenbüro. Es sollen, so wird vermutet, dort Büros und eventuell ein Café eingerichtet werden. Doch zunächst gibt es viel zu sanieren. Die Immobilie stamme aus dem Baujahr 1907 und stehe unter Denkmalschutz, erklärte Bahn-Pressesprecher Torsten A. Sälinger auf Anfrage. Das Gebäude befinde sich „in einem guten, sanierungsbedürftigen Zustand“. Allerdings können die nicht denkmalgeschützen Nebengebäude abgerissen werden. Schon lange war der Schalter am Nordbahnhof geschlossen, auch ein Kiosk konnte sich nicht halten. Mit der Eröffnung der neuen Fußgängerunterführung war auch der Durchgang zum alten Tunnel überflüssig geworden und zugeschüttet worden, das Gebäude abgesperrt. Gemäß dem aktuellem Bebauungsplan sei für die Immobilie zukünftig nur eine gewerbliche Nutzung vorgesehen. Dafür gebe es von der Bahn keine Auflagen. Sälinger konnte gestern jedoch den Verkauf weder bestätigen noch dementieren.
Rathauschef Stöhr begrüßte den Verkauf. Nach der neuen Unterführung werden im kommenden Jahr auch der Bahnhofsvorplatz und die Dieselstraße umgestaltet. Ein neuer Busbahnhof und Wohnungen sollen dort gebaut werden. Mit dem sanierten Nordbahnhof entstehe dort ein schönes Ensemble.