Hell, freundlich und sorgfältig gemacht sieht es aus, das neue Kinder- und Gemeinschaftshaus am Massenheimer Sportgelände. Für Kosten von zwei Millionen Euro gibt es dort Platz für 48 Krabbelkinder, die Jugendarbeit und Vereine. Start ist am 2. Januar.
Bad Vilbel. Georgete Bogalho ist die Freude anzumerken. Die 33-jährige Diplompädagogin und ehemalige Erzieherin in der Dortelweiler Trauminsel darf vom 2. Januar an in den Räumen die ersten sechs Unterdreijährigen begrüßen, für die es schon phantasievolle Räume wie die „Waschbären“- und „Eulen“-Gruppe gibt. Auch die U-3-Kita selbst hat schon einen Namen: „Auenland“ – entsprechend ihrer Lage am Rande der Massenheimer Auenkunst.
Täglich frisch gekocht
Beim Rundgang durch das Haus fallen die vielen Fensterflächen auf, die zusammen mit hellen Holzfarben und dem froschgrünen Teppich eine lichte Atmosphäre schaffen. Weil es nur U-3-Kinder gibt, fallen auch die Toiletten en miniature aus. Auch im Detail wurde sorgfältig nachgedacht. Eine Stoffbahn deckt Türspalten ab, damit keine Kinderhände dazwischen gelangen. Die Gruppenräume sind durch Fenster von den Räumen der Erzieher her einsehbar. Auch eine Küche gibt es, in der täglich frisch gekocht wird. Und in den Schlafräumen stehen bereits blaue und gelbe Bettchen bereit, über denen noch die Fotos der künftigen Nutzer aufgehängt werden sollen.
Dass es eine so schöne Kita gibt, war noch vor zwei Jahren gar nicht absehbar, weil noch bis dahin lediglich von einem Jugend- und Bürgertreff die Rede war. Erst die Not, ausreichend U-3-Plätze zu stellen und die üppigen Fördergelder des Landes sorgten Anfang des Jahres 2012 für eine rasche, aber effektive Umplanung.
Von den Baukosten in Höhe von zwei Millionen Euro trägt das Land 580 000 Euro. Im Erdgeschoss, zu den Fußballplätzen hin, gibt es einen 80 Quadratmeter großen Raum, der aufteilbar ist und noch eine Teeküche bekommen wird. Dort soll es Platz geben für Vereine, aber auch für die Jugendarbeit, die bereits 2001 von den Massenheimer CDU-Ortsbeiräten mit einer Arbeitsgruppe „Vision Jugendhaus“ angestoßen worden ist, wie der Massenheimer CDU-Vorsitzende Joachim Schulz erinnerte. 2004 stellte die Stadt dafür Planungskosten in den Investitionshaushalt, 2006 sollte das Sozialamt ein pädagogisches Konzept erarbeiten. Eine lange Suche nach geeigneten Grundstücken begann. Der Planungsverband genehmigte den jetzigen Standort bereits 2008, doch ohne die U-3-Umwidmung wäre das Projekt wohl weiter im Planungsstadium steckengeblieben. So aber gibt es auch schon Pläne für die Jugendarbeit, erläutert Sozialamtsleiterin Gesine Wambach-Blaschkauer.
Disco für Teenies
Der Gemeinschaftsraum, der tagsüber als Bewegungsraum für die Kita dient, kann ab 17 Uhr genutzt werden. Lounge-Möbel, ein DJ-Pult und eine Teeküche sollen noch hinzukommen, dann könne der Jugendtreff im Februar mit einer Teenie-Disco starten. Vorerst sind noch keine festen Angebote geplant, eine Umfrage unter Massenheimer Jugendlichen habe ergeben, dass diese lieber ins Freizeitzentrum Efzet gingen, sich vor allem Sport- und Party-Events wünschten.
In der Kita wird es ebenfalls langsam losgehen. Zum Start mit sechs Kindern, denen monatlich zwei weitere folgen, damit die Kleinkindgruppen sich eingewöhnen können. 17 Erzieherinnen sollen voll- und teilzeitbeschäftigt werden, von den zwölf Stellen sind erst sechs besetzt, erläutert Bogalho. Und es gibt auch schon erste Spenden. Jochen Schatz, Massenheimer Ehrenortsvorsteher und Initiator der Massenheimer Auenkunst am Erlenbach, hat 6200 Euro zusammengetragen, mit denen zwei Bronze-Schäfchen der Massenheimer Künstlerin Maria Wiechers nachgegossen werden können, ganz nach der Devise: „Es ist nie zu früh, Kinder mit Kunst in Berührung zu bringen“. Die Originale stehen in Rodgau.