Bad Vilbel. Nicht nur seine Partei- und Fraktionskollegen kamen, sondern auch alte Geschäftsfreunde und sogar frühe Freundinnen aus seiner Jugend. Der Bad Vilbeler CDU-Stadtverordnete Egon Rauch hatte sie am Samstag anlässlich seines 70. Geburtstages ins Kurhaus gerufen.
Bei Sekt und Kanapees wurde über Geschichten aus seinem Leben und über vielfältige politische Verdienste geplaudert. So erfuhren jüngere, dass er als Sprecher der Bürgerinitiative für den Bau der B 3a diese Straße maßgeblich mit durchgesetzt und zugleich den vierspurigen Ausbau des Schöllbergs verhindert hat. Obwohl – oder gerade weil – er selbst aus Frankfurt am Main stammt, hat er sich immer mit Vehemenz und auch Erfolg an die Spitze des Widerstandes gegen eine Eingemeindung Bad Vilbels gestellt.
Sein Vater betrieb in Frankfurt Mainkähne, sein Onkel die schwimmende Badeanstalt am Eisernen Steg, so dass Egon Rauch schon als Jugendlicher meisterlich schwamm, aber politisch nie ins Schwimmen kam.
Nachdem er sich entschieden hatte, dem Main die Bad Vilbeler Quellen vorzuziehen, führte er 30 Jahre lang mit seiner Frau Marion einen Lebensmittelmarkt.
Politisch war er zunächst bei der FDP aktiv, doch mit einer sozial-liberalen Koalition in Wiesbaden hatte er Probleme. Er wechselte zur CDU und avancierte bei ihr zum hoch geachteten „Don Quichotte“, der bis heute mit Elan gegen Windräder anrennt. Dabei drehte er sich als Teenager selbst gern im Kreis, gehörte einer Bornheimer Volkstanzgruppe an, besuchte so die Weltausstellung in Brüssel und tanzte dabei im belgischen und französischen Fernsehen. Ein sechsjähriges Mädchen, das damals die ersten Tanzschritte bei ihm lernte, gratulierte am Samstag im Kurhaus ebenfalls: Gisela Mischke, die mit ihrem Mann Georg heute die Tanzabteilung des SSV Heilsberg anführt. „Da hab ich ja den Grundstein für etwas Großes gelegt“, freute sich Rauch. Und seine Frau Marion freute sich mit, feierte mit ihrem Egon und den Gästen gleich den eigenen Geburtstag vom 20. April nach.