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Eine Nummer zu groß – 1. Badminton-Bundesliga: Verletzungen schwächen kämpferische Aufsteiger

Die Badminton-Cracks des SV Fun-Ball Dortelweil unterlagen bei ihrer Premiere in der 1. Bundesliga gegen den amtierenden Deutschen Meister SG EBT Berlin 0:6. Dabei sahen knapp 400 Zuschauer eine vor allem kämpferisch überzeugende Dortelweiler Crew, die trotz der hohen Niederlage nicht ganz unzufrieden war.

Bad Vilbel. Die Warteschlange vor dem Kassentisch in der Sporthalle „Am Siegesbaum“ schwoll am Sonntag fast bis zur Straße hinaus an: Der Andrang war riesig. Doch schon vor dem ersten Ballwechsel musste der Dortelweiler Anhang zweimal schlucken. Denn als Hallensprecher Matthias Sandmayer die Aufstellungen vorlas, fehlten mit Kai Schäfer und Neuzugang Sebastian Schöttler die Nummer 1 und 2 der Setzliste. Beide mussten verletzt passen. Aber als es um 14.12 Uhr losging, hatte es den Anschein, als wollten die Zuschauer die Ausfälle akkustisch wettmachen: Viele hatte sich die Klatschpappen gegriffen und trommelten damit zur Unterstützung des Teams auf den Boden.

Getragen von dieser emotionalen Welle des Publikums zog sich das erste Herrendoppel mit Fabian Holzer und Thomas Legleitner gegen das dänisch-niederländische Herrendoppel aus der Hauptstadt mit Kenneth Jonassen und Jacco Arends achtbar aus der Affäre, unterlag aber nach einer knappen halben Stunde mit 8:21 und 11:21.

Gleichzeitig begann das Damendoppel, in dem Franziska Volkmann ihr Debüt für den SV Fun-Ball feierte. Vor allem im ersten Satz spielte sich die 19-Jährige zusammen mit Cisita Jansen in einen wahren Rausch: Nach langen Ballwechseln hatten die Dortelweiler Youngster gegen die routinierte Niederländerin Lotte Jonathans und die Bulgarin Linda Zetchiri den Satzgewinn vor Augen, doch beim Stande von 18:18 blieb ein Angriffsball im Netz hängen und so ging der Satz letztlich mit 18:21 „flöten“. Im zweiten Satz konnten Jansen und Volkmann das hohe Niveau des erstens Abschnitts nicht ganz halten und verloren deutlich.

Auch im Mixed mit Kapitän Fabian Holzer überzeugte die gebürtige Hamburgerin gegen die niederländische Paarung Arends/Jonathans, auch wenn die Partie mit 13:21 und 14:21 an die Gäste ging. Zuvor hatte Dortelweils Eigengewächs Nils Rotter im zweiten Herreneinzel gegen den ehemaligen Europameister Jonassen verloren.

Eine prima Leistungen lieferte Peter Lang im 1. Herreneinzel ab: Gegen den finnischen Meister Ville Lang (aktuelle Weltrangliste Nr. 40) hielt Lang das Match in beiden Sätzen lange offen. Im abschließenden Spiel zeigte Anika Dörr wieder ein großes Kämpferherz: Doch gegen Zetchiri, immerhin Nummer 38 der Weltrangliste, war nicht mehr als ein 12:21 und 12:21 drin.

Trotz der Niederlage war Fun-Ball Team-Manager Klaus Rotter nicht unzufrieden: „Es war toll, wie uns die Zuschauer zu jeder Zeit unterstützt haben. Der Verzicht auf Kai und Sebastian hat uns natürlich getroffen. Umso besser war es zu sehen, wie teuer sich das Team verkauft hat. Nächste Woche wissen wir, wo wir stehen.“ Denn am Samstag reisen die Fun-Baller nach Schleswig-Holstein zum Duell bei Mitaufsteiger TSV Trittau.