Er ist vor allem ein Zubringer zur S-Bahn. Nicht immer aber erreicht der Karbener Stadtbus die Anschlüsse. Das soll besser werden: Die Ver- kehrsgesellschaft Oberhessen und die Stadt wollen die Fahrpläne ändern.
Karben. Nicht selten passiert es, dass alle Menschen, die im 26er-Bus von Rendel via Klein-Karben unterwegs sind, unzufrieden sind. Die Fahrgäste, weil sich mit der kleinen Verspätung schon andeutet, dass es mit dem Anschluss zur S-Bahn nach Frankfurt am Bahnhof Groß-Karben eng wird. Und der Busfahrer ärgert sich, weil sein Fahrplan so eng gestrickt ist, dass er ihn kaum einhalten kann.
Fahrzeiten zu knapp
„Der Fahrplan ist schon seit Jahren so nicht fahrbar“, sagt Adalbert Strehl, Busfahrer beim Burg-Gräfenrodener Omnibusbetrieb Eberwein, das auf den beiden Stadtbuslinie unterwegs ist. „Die Fahrer stehen enorm unter Zeitdruck.“ In gerade einmal neun Minuten müssen sie die Fahrtstrecke von Rendel bis zum Bahnhof schaffen – mit acht Bushaltestellen. Im normalen Verkehr ist das bereits sportlich. Wenn morgens in der Hauptverkehrszeit die Straßen vollgestaut sind, wird der Fahrplan zum Wunschzettel.
Seit Jahren schon drängt Eberwein die Stadt und die Verkehrsgesellschaft deshalb, den Fahrplan zu überarbeiten. Doch erst die jüngsten Elternproteste aus Okarben, weil Schüler häufig die S-Bahnen verpassen, scheinen nun Änderungen in Gang zu bringen: Die Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) kündigt an, die Fahrpläne der Stadtbuslinie 7 und 26 zum Fahrplanwechsel im Dezember überarbeiten zu wollen. „Ziel ist es, stabilere Anschlüsse an den Bahnhöfen Friedberg und Groß-Karben herzustellen“, sagt VGO-Geschäftsführer Armin Klein.
Wie die neuen Fahrpläne aussehen, solle im Herbst geklärt werden, sagt Ekkehart Böing. Er ist im Karbener Rathaus für den öffentlichen Nahverkehr zuständig. Vor allem zuverlässigere Anschlüsse zur S-Bahn seien wichtig. „Der Fahrplan besonders der Linie 26 ist sehr sportlich gestrickt.“ Mit der vor einigen Jahren eingeführten Busbeschleunigung entlang von Homburger und Bahnhofstraße „haben wir leider nicht allzu viel erreicht“. An den Ampeln auf der Strecke sollen sich die Busse bei Bedarf grüne Welle holen können.
Wenn aber die Fahrzeiten verlängert werden, dürften mehr Busfahrten nötig werden – drohen also Einschnitte? „Wir müssen erstmal im Einzelfall klären, ob die Umläufe weiter funktionieren“, sagt Böing. Und er beruhigt: „Das Angebot in der Stadt dürfte nicht infrage stehen.“ Vielmehr überlege man, kaum nachgefragte Fahrten wie die Relation Petterweil-Rosbach einzusparen.
Taxis einsetzen?
Denkbar sei auch, sonntags den Busverkehr nach Groß-Karben und Burg-Gräfenrode wegen der geringen Nachfrage auf Anruf-Sammeltaxi-Verkehr umzustellen. Statt nur vier Fahrten mit Bussen könne den Fahrgästen so ein attraktiverer Takt im AST-Verkehr angeboten werden. Die öffentliche Hand müsse aber aufs Geld achten, erinnert Böing. (den)