Reuig und mit dem Verspre- chen, alles wieder gut zu ma- chen, sind drei Jugendliche bei Bürgermeister Klaus Büttner (SPD) vorstellig geworden. Sie waren es, die kürzlich den öffentlichen Bücherschrank anzündeten.
Niederdorfelden. In der Nacht vom 15. Juni haben drei Jugendliche ihren Übermut an dem erst vor einem Monat eingeweihten Bücherschrank ausgetobt. Wie Bürgermeister Büttner in der Sitzung des Gemeindeparlaments kürzlich vortrug, haben die Minderjährigen, übrigens alle aus gutsituierten Familien und nur einer aus Niederdorfelden, nachts gegen 23 Uhr ein Buch aus dem Schrank genommen, um damit Feuer zu machen. Als sie es wieder in den Schrank zurückgestellt haben, soll es nur noch geglimmt haben.
So die Version, die die drei dem Rathauschef Anfang der Woche erzählten. Bereits am Wochenende hatte sie die Reue ergriffen, und nicht zuletzt auf Druck der Familie hatten sie sich als Täter zu erkennen gegeben. Sie wollen für den Schaden aufkommen. Bis zum 23. August hat Büttner ihnen dafür Zeit gegeben.
„Ich glaube diese Version einfach nicht“, hielt Grünen-Fraktionschef Horst Schmidt dagegen. „Ich stelle kein glimmendes Buch in einen Bücherschrank und gehe davon aus, dass nichts passiert.“ Deshalb sollte man nicht nur von einem harmlosen Streich sprechen, sondern von einem Personen gefährdenden Vandalismus, meinte der Grüne.
Doch gegen diese Scharfmacherei wandte sich der SPD-Fraktionschef Carsten Frey. Er sprach sich dafür aus, verstärkt nach präventiven Maßnahmen zur Verhinderung solcher Gewaltakte zu suchen. Auch gelte es, die Zivilcourage bei Erwachsenen wachzurütteln. Weil die Jugendlichen auf eine „Wegguck-Mentalität“ der Erwachsenen vertrauen würden, geschähen immer mehr Gewalttaten. (jwn)