Seit 25 Jahren singt Chorleiter Gerhard Radgen gemeinsam mit seinen Kärber Kirchenmäusen. Nun hat der evangelische Kinderchor seinen Geburtstag in einem großen Benefizkonzert gefeiert – mit Familien, Freunden und einigen Ex-Kirchenmäusen.
Karben. „Echt elefantastisch“ haben die Kärber Kirchenmäuse ihren Geburtstag im Bürgerhaus Okarben gefeiert – und zwar mit einem bunten Strauß von Liedern aus der 25-jährigen Geschichte des Kinderchores. Dass diese Lieder heute genauso frisch und lebendig klingen wie in den Gründungszeiten, dafür sorgt Chorleiter Gerhard Radgen und natürlich die aktiven Kirchenmäuse.
Sie stehen oben auf der Bühne und singen gemeinsam oder als Solisten „Halt die Klappe, alter Frosch“, „Das Fundament ist wichtig“ oder eben „Echt elefantastisch“. Ganz souverän bewältigen sie ihr Liedprogramm und folgen ihrer Choreographie.
Die rund 50 Zuhörer lauschen und klatschen, darunter auch Bürgermeister Guido Rahn (CDU), der dem Chorleiter Radgen seine Glückwünsche überbringt. Einen Gutschein für die Chorkinder überreicht Jugendpfarrerin Birgit Müller vom Evangelischen Dekanat Wetterau. „Für euch zum Feiern“, sagt sie zu den sechs Kirchenmäusen zwischen acht und zwölf Jahren, die für das Geburtstagskonzert tüchtig übten.
Mit Elan, Nervenstärke und großer Freude am Musikmachen hält Chorleiter Gerhard Radgen seine singende Jungschar zusammen. „Wenn mir jemand vorausgesagt hätte, dass wir nach 25 Jahren immer noch auf der Bühne stehen und den Herrn loben, ich hätte mit dem Kopf geschüttelt “, sagt der Gründer des christlich geprägten Kinderchores heute. Beheimatet ist er bei der evangelischen Gemeinde Groß-Karben.
Natürlich singen heute aber nicht die Kirchenmäuse, mit denen er 1988 angefangen hat. Von alten Zeiten, aufregenden Chorproben und Konzerten wissen die Ex-Kirchenmäuse Katrin, Natja, Marina und Evelyn zu erzählen, die alle zwischen 30 und 40 Jahren alt sind. Zum Konzert sind sie von außerhalb angereist, nur Marina Meisinger, die heute beim OGV Klein-Karben ihr Talent einsetzt, wohnt noch in Karben.
„Schöne Zeit“
„Es war eine unheimlich schöne Zeit damals“, schwärmen sie und erinnern sich an Highlights wie das Musical „Die Hochzeit zu Kanaa“, anstrengende CD-Einspielungen und tolle Chorfreizeiten. Über das Programm zum Jubiläumskonzert freuen sie sich: „Die Lieder kennen wir alle noch“, sagen sie und beweisen das prompt im Konzert. Da rufen sie nämlich empört bei einem Lied: „Ihr habt eine Strophe vergessen!“ – und Radgen bessert lachend nach.
Musikalische Verstärkung bekommen die sechs jungen Kirchenmäuse Jill, Franka, Gabi, Julija, Marko und Laura zum Geburtstagskonzert von der Gospelband „Olive Tree“ (früher „Incense“) aus Frankfurt. Mitreißend ist der Auftritt der fünf Sängerinnen Miriam Garrido, Désirée Gudelius, Mona Keßler, Nadaj Stippler und Shari Süss, die sich auf das Singen von modernen Gospeln verlegt haben. Als Solistinnen sticht Ex-Kirchenmaus Désirée Gudelius heraus, die auch an der Staatsoper Wiesbaden singt, ebenso Nadja Stippler.
Den großen und kleinen Sängerinnen gemeinsam ist dabei die Freude am Singen ihrer Lieder, ob nun aus dem Kinderliederprogramm, den Musicals oder Gospels. Mit „Oh happy day“ klingt das Jubiläums- und Benefizkonzert schließlich aus, gefolgt von einer besonderen Zugabe: die schönsten Kirchenmäuse-Lieder im Schnelldurchgang. (ado)