Wohl ab Herbst können die Karbener im neuen Stadtzentrum in einem schicken Rewe-Markt und beim Textil-Discounter Takko einkaufen. Seit der vorigen Woche sind Bagger an der Bahnhofstraße im Einsatz. Im Umfeld tut sich bald noch mehr.
Karben. Die Bauzäune umschließen das Gelände des künftigen Krnover oder Europaplatzes. Bagger haben zunächst die Grasnarbe entfernt und das Baufeld vorbereitet. Nun geht es richtig rund: „Wir beginnen mit den Fundamentarbeiten“, erklärt Henk De Blaauw von Ten Brinke Industrie- und Gewerbebau. Das Bocholter Unternehmen errichtet für den Hanauer Investor Albrecht Krebs den neuen Rewe-Markt.
Sechs Millionen Euro kostet das Ensemble. „Ein mittelgroßes Projekt“ sei das für die Unternehmensgruppe Krebs, erklärt deren für Karben zuständiger Projektleiter Jens Gehlings. Ein Risiko dürfte das Vorhaben für Krebs nicht sein: „Das Gebäude ist vollständig vermietet“, sagt Gehlings. Hauptmieter ist Rewe: Nicht nur den neuen Supermarkt richtet der Konzern ein. Auch wird darin eine Bäckerei mit Café integriert, die samt Außenbestuhlung auf dem Platz städtischen Charme versprühen soll. Ansonsten wird er bloß als Parkplatz genutzt.
Der Supermarkt wird die gesamte Nordostseite des Platzes füllen. An der Nordfront des Geländes, also entlang des heutigen Verbindungsweges zwischen Saint-Égrève- und Luisenthaler Straße, geht der Markt in einen Gebäuderiegel über. Dieser fällt zweistöckig aus. Darin lässt sich der Textildiscounter Takko nieder, kündigt Jens Gehlings an. Die Büros im oberen Geschoss des zweistöckigen Riegels belegt ebenfalls Rewe – für sein Schulungszentrum, das ebenso wie der Supermarkt vom derzeitigen Standort in der Saint-Égrève-Straße ins neue Zentrum ziehen wird.
Als offizieller Beginn der Bauarbeiten soll ein Spatenstich mit Stadt- und Kreispolitikern in dieser Woche dienen. Das Projekt ist nämlich der Auftakt gleich für das Schließen aller Baulücken im Bereich Luisenthaler Straße: „Jeder Investor kann hier theoretisch anfangen“, sagt Wirtschaftsstadtrat Otmar Stein (CDU). Das Stadtparlament hatte jüngst den Weg frei gemacht.
So hat die Frankfurter Volksbank laut Stein die Genehmigung für den Bau ihrer neuen Regionalfiliale an der Nordwestecke der Kreuzung von Bahnhof- und Luisenthaler Straße bereits in der Tasche. Baubeginn solle dort im Juni sein. Das Gebäude werde in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres bezogen.
Schneller, schätzt Stein, werde Investor Kling mit seinem Wohn- und Geschäftshaus nördlich der Volksbank vorankommen. Allerdings läuft dafür noch das Baugenehmigungsverfahren. Damit dürfte das Rewe-Ensemble mit geplantem Fertigstellungstermin im September als erstes fertig werden.
Was bedeutet, dass sich die Stadt sputen muss: Sie will über die Sommerferien die Kreuzung Bahnhof- und Luisenthaler Straße zum Kreisverkehr umbauen. Während der Arbeiten solle der Verkehr trotzdem auf der Haupteinfallstraße zweispurig rollen können, kündigt Bürgermeister Guido Rahn an. „Nur zwei Wochen lang werden wir voll sperren müssen.“ Das solle in den verkehrsarmen Zeiten der Ferien geschehen, und der Verkehr soll via Robert-Bosch- und Industriestraße umgeleitet werden.
„Wir gehen nun das Dreiecksgrundstück an“, erklärt Stadtrat Otmar Stein. Mit Investoren wolle er über die Bebauung der Fläche zwischen Bahnhof-, Landes- und Brunnenstraße gegenüber des Selzerbrunnencenters sprechen. „Es geht darum, ein gutes Stadteingangsbild zu schaffen.“ In den kommenden Wochen solle dieses Vorhaben konkret werden. Anschließend steht die angekündigte Umgestaltung des nördlichen Rathausplatzes zum Marktplatz an. (den)