Die Badminton-Asse des SV Fun-Ball Dortelweil stehen nach zwei knappen Siegen kurz vor dem Bundesliga-Aufstieg.
Bad Vilbel. Hochdramatisch ging es in der Dortelweiler Sporthalle „Am Siegesbaum“ zu. Der Uhrzeiger tickte 18.41 Uhr, als Thomas Legleitner beim Stand von 20:19 im dritten Satz seinen zweiten Matchball gegen den Anspacher Christopher Ames hatte – am Ende des Ballwechsels drosch er den Federball in die Hälfte seines Gegners. Und als der Ball am Boden einschlug, sackte der hochgewachsene Legleitner vor Freude aufs Feld. Seine Teamkameraden stürzten sich auf ihn, ohrenbetäubender Jubel brach im Publikum aus. Das war nicht nur der Sieg im 3. Herren-Einzel, es war auch der entscheidende Punkt zum 5:3-Erfolg in einem „Badminton-Krimi“, der vier Stunden angedauert hatte.
Vierstündiger Krimi
Von Beginn an verspürte man in der Halle eine besondere Atmosphäre: Der Spitzenreiter der 2. Liga Süd empfing den Zweiten. Viele der fast 400 Zuschauer saßen in der Halle, zusätzliche Stühle mussten herbeigeschafft werden.
Fabian Holzer/Kai Schäfer ließen ihren Gegnern mit einem Offensivfeuerwerk kaum Luft zum Atmen und siegten hoch mit 21:9, 21:13. Dagegen verloren Anika Dörr/Cisita Jansen dem bärenstarken Anspacher Damen-Doppel 17:21, 11:21. Hochspannung kam beim 2. Herren-Doppel auf: Dortelweils Peter Lang/Thomas Legleitner lagen nach verlorenem ersten Satz im zweiten Satz schon mit 11:16 hinten, rissen jedoch die verloren geglaubte Partie mit großem Kampfgeist aus dem Feuer (19:21, 21:18, 21:12). Als wenig später Anika Dörr gegen Mona Reich knapp unterlag (20:22, 19:21), stand es 2:2. Doch Kai Schäfer brachte die Fun-Baller wieder mit 3:2 nach vorne (21:14, 21:18).
In einem großartigen Mixed-Duell brachten Fabian Holzer/Cisita Jansen die Anspacher Ames/Barning an den Rand der ersten Saisonniederlage. Doch nach zwei ausgeglichenen Sätzen riss beim Dortelweiler Mixed im dritten Satz der Faden – 3:3. Schließlich brachte Peter Lang im 2. Herren-Einzel Fun-Ball wieder nach vorne (21:16 und 21:19). So blieb es Legleitner vorbehalten das Spiel wie eingangs geschildert zu entscheiden.
Nach dem Sieg in diesem Topspiel schien die Begegnung tags darauf gegen Aufsteiger Dillingen eine scheinbar leichte Aufgabe zu sein. Zwar zogen die Fun-Baller nach den Doppeln schnell mit 3:0 davon, aber Dillingen setzte seinen Topspieler Loke Kok Pong überraschend ins Mixed, und der holte den ersten Dillinger Punkt. Danach gewann Anika Dörr ungefährdet ihr Einzel, doch holten sich die Gäste das 2. und 3. Herren-Einzel. Das Duell der Topspieler musste entscheiden. Dabei erlebten die Zuschauer Sport der Spitzenklasse mit spektakulärsten Ballwechseln. Kai Schäfer hatte den Malayen Pong als besten Spieler der Liga bezeichnet. Pong gewann auch den ersten Satz mit 21:14, doch Schäfer den zweiten mit 21:10. Im dritten Satz lag Schäfer schon mit 17:13 vorn, musste aber nochmals (18:18) den Ausgleich hinnehmen. Dann verwandelte er aber seinen zweiten Matchball (21:19) zum 5:3.
Zwei Spieltage vor Saisonende steht das Bundesliga-Tor sperrangelweit offen für Dortelweil: Mit 22:2 Punkten liegt man drei Punkte vor München-Neuhausen und vier vor Anspach. Ein Sieg aus den letzten Spielen (am 23. März in Wehen, am 24. März gegen Bischmisheim) würde die Meisterschaft und den Aufstieg zur 1. Liga bedeuten.