Kompositionen des Barock-Komponisten Georg Philipp Telemann erklangen in der St. Michaelis-Kirche in Klein-Karben. Mit dem Konzert des „Quartetts Lamartine“ endete die Saison 2012 / 13 der Klassik-Reihe „Musik in der Kirche“.
Karben. Telemann war schon gefeierter Operndirektor in Hamburg, als er im Oktober 1737 zu einer Reise nach Paris aufbrach. Sechs Monate währte sein Aufenthalt in der französischen Kunst- und Musikmetropole und am königlichen Hof. Es war ein fruchtbarer Aufenthalt für den Komponisten, denn ein Jahr später wurden seine „Pariser Quartette“ mit großem Erfolg aufgeführt.
Dieser Quartette haben sich die vier jungen und erfolgreichen Musikerinnen von der Musikhochschule Frankfurt angenommen. Die in Paris geborene Musikerin Delphine Roche spielte die Traversflöte. Cècile Dorchspielte die Barockvioline, Rahel Bader das Barockcello und Jia Lim saß am Cembalo. Das „Quartet Lamartine“ tritt schon seit einigen Jahren in wechselnder Besetzung auf. Es legt besonders großen Wert auf die authentische Interpretation von Musik von der Renaissancezeit bis zum Barock und benutzt dazu ausschließlich historische Musikinstrumente.
Telemanns melodische, fließend-leicht anmutende und doch bis ins Detail anspruchsvoll ausgearbeitete Kompositionen wurden in den höfischen und bürgerlichen Salons jener Zeit mit Enthusiasmus aufgenommen und entsprachen dem Bedürfnis nach Unterhaltung.
So beschwingt, so leicht und eben französisch interpretierten die vier Musikerinnen des Ensembles seine Musik und die seiner französischen Zeitgenossen Louis-Gabriel Guillemain und Jacques-Martin Hotteterre. Die Flöte gab hell und fröhlich den Ton an, meisterhaft gespielt von Delphine Roche. Das tief und weich gestimmte Cello übernahm den Grundton, dazu erklang harmonisch die Barockvioline und das Cembalo.
Die Musikerinnen erzeugten auf den Barockinstrumenten jenes galante, abwechslungsreiche Stimmungsbild, das im Barock so geschätzt wurde. Ein kräftiger, feuriger Ton bestimmte den Allegro-Beginn, beschwingt und grazil erklangen die Sätze „Flatteusement“ und „Legerement“, temporeich die Sätze „Vite“ und lebhaft „Coulant“. Für das fein austarierte Konzert im galanten „style français“ gab es viel Beifall vom begeisterten Publikum. (ado)