Der Herrenabend der „Watze“ in Petterweil ist Kult. Joachim Knies, Gründungsmitglied und Vorsitzender des Watzeclubs, hat mit seinem Bruder Horst und anderen Gleichgesinnten den Club vor 16 Jahren gegründet und den Fasching wieder nach Petterweil gebracht.
Karben. Im Saal des Bürgerhauses dröhnt die Musik, an den langen Tischen hocken die Kerle dicht bei dicht, manche in einheitlicher Clubkleidung, andere kostümiert und mit flottem Hut auf dem Kopf.
Batterien von Bierflaschen deuten an, wie der Flüssigkeitsbedarf gedeckt werden soll. Der Herrenabend des Watzeclubs Petterweil lockt mit besonderem Programm – Livemusik, Travestieshow, Showtanzgruppen und Nummerngirls.
Frauen sind nicht zugelassen im Saal, es sei denn sie stehen singend und tanzend auf der Bühne oder posieren als Nummerngirl. Nur von der Küche aus linsen die Watze-Frauen in den Saal und grinsen, als alle im Saal den Song „Sie hatte nur noch Schuhe an“ anstimmen.
Sie gönnen den Jungs ihren Spaß, und dass Herrenabende beim Watzeclub tatsächlich Herrenabende sind. Die „Watze“ ziehen ein, eine stattliche Männerschar im einheitlichen schwarzen T-Shirt. Dass sie auch Talent zum Singen haben, zeigt sich bei ihrem Kultsong „Die Petterweiler Kehrmaschin’, die kehrt bei uns die Gass’“.
Aus vollen Kehlen singen die gut aufgelegten Fans im Saal mit, als dann noch das Lied „Hey, wir wollen die Watze sehen, hey, wir haben die Watze so gerne“, angestimmt wird. Dann übernimmt Moderator Knies wieder das Mikrofon und kündigt Sängerin und Entertainerin Vivien Heymann aus Wuppertal an. Sie hat sofort alle Aufmerksamkeit, ihre am Jazz und Rock geschulte Stimme geht unter die Haut, sie singt bekannte Hits und Schlager.
Anschließend beginnt der Reigen an Showtanzgruppen aus der Region, als erste tritt die Rodheimer Twirling-Tanzsportgruppe auf mit einer zauberhaften Choreographie, in der sie ihre Stäbe wirbeln. So früh am Abend können sie noch mit der größten Aufmerksamkeit der Männerschar rechnen. Je später der Abend, umso größer und bunter müssen die Showeffekte sein. Unübertroffen in der Gunst der Männer sind jedoch die Nummerngirls mit Einheitsnamen Kim.
Dreizehn sind es, dreizehn Mal tänzeln sie an den Männern vorbei, nutzen die Tische im Saal als Laufsteg. (ado)