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„Verbotene Musik“ erklingt in St. Michaelis

Karben. Lieder, Werke und Texte, die während des Nationalsozialismus verboten waren, sind am Samstag, 10. November, um 19.30 Uhr im Rahmen der diesjährigen Gedenkveranstaltung zum Novemberpogrom 1938 in der Klein-Kärber Kirche St. Michaelis zu hören. Im Mittelpunkt stehen Gabriela Helfrich (Gesang) und Herbert Helfrich (Klavier). Sie tragen Werke von Mendelssohn, Eisler, Schönberg, Duke Ellington und anderen vor, die in der Nazi-Zeit einem Aufführungsverbot unterlagen. Die NS-Propaganda richtete sich gegen jüdische Komponisten, aber auch gegen die musikalische Moderne. So galt Jazz als „entartet“. Sogar Werke deutscher Komponisten, die wie Händel in dem Oratorium Judas Maccabäus jüdische Themen aufgriffen, wurden nicht mehr gespielt oder Titel, die sehr populär waren, mit anderen Überschriften versehen. Pfarrer Werner Giesler wird mit Texten den kulturpolitischen Wahnsinn der damaligen Zeit deutlich machen. Veranstalter sind die Kirchengemeinde Klein-Karben, der Deutsch-Ausländische Freundschaftskreis und die Initiative „Stolpersteine in Karben“. Der Eintritt ist frei. Im Anschluss findet ein Empfang im Gemeindehaus statt. (cwi)