Beim Karbener Anrufsammeltaxi (AST) explodieren die Kosten. Sowohl die Stadt wie auch das Busunternehmen Eberwein treten deshalb auf die Kostenbremse: Die Taxibetriebe haben eine Kündigung bekommen.
Karben. „So kurzfristig ist das schon blöd.“ Steffen Quodbach vom Karbener Taxiunternehmen Gaida hat seit kurzem die Kündigung in der Hand. Den Vertrag, wonach seine Kraftdroschken abends und nachts die Stadtbusse in Karben ersetzen, stoppt die Stadt zum Jahresende. Ebenso kündigte sie dem anderen Unternehmer der AST-Taxen, Ilia Sabo.
„Wir wollen den AST-Verkehr neu ordnen“, sagt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Es habe sich als Problem erwiesen, dass seit zwei Jahren zwei Taxifirmen ihre Wagen für AST-Fahrten am Bahnhof bereitstellen, wenn da die S-Bahn eintrifft. „Teilweise fahren die Taxen nur noch für einzelne Personen“, erklärt Rahn. Weil die Stadt alle Fahrten zahlt, aber unverändert nur zwei Euro Komfortzuschlag von jedem Fahrgast kassiert, gehen die Kosten durch die Decke: Binnen eines Jahres schoss der Zuschussbedarf von 18 500 auf 27 000 Euro. „Während die Nutzerzahlen fast gleich blieben.“ Nur sitzen jetzt durchschnittlich bloß noch 1,4 Fahrgäste statt früher zwei in jedem Taxi. Und: Jetzt meldete sich ein neuer, dritter Taxi-Konzessionär und fordert aus Gründen der Gleichbehandlung, beteiligt zu werden. Für Rahn der richtige Zeitpunkt, die Notbremse zu ziehen.
Busfirma übernimmt
Das sieht auch Ingeborg Strehl vom Burg-Gräfenröder Omnibusunternehmen Eberwein so. Als Konzessionär der Buslinie sei die Firma für die Fahrten verantwortlich, so die Stadt, denn die Firma trage auch das Defizit zur Hälfte. Eberwein soll nun die Schlüsselrolle beim Neuordnen des AST-Verkehrs spielen, findet Rahn: Eberwein solle sich selbst darum kümmern, ohne dass sich die Stadt zwischenschaltet. Eberwein soll frei sein in der Entscheidung, wie sie die AST-Fahrten abwickelt Auch wenn Stadt und Eberwein das System zum 1. Januar umstellen wollen, soll das Angebot selbst unverändert bleiben. (den)