Der SC Dortelweil verpasste die nächste Überraschung gegen ein Spitzenteam der Fußball-Verbandsliga nur knapp: Das Team um Trainer Markus Beierle kassierte gegen Usingen erst kurz vor Schluss den Ausgleich.
Bad Vilbel/Karben. Gänzlich mit leeren Händen standen am Wochenende der FV Bad Vilbel und der KSV Klein-Karben da.
Rot-Weiß Frankfurt – KSV Klein-Karben 1:0 (0:0): Das war wahrlich eine Angelegenheit für Fußball-Wahnsinnige: Trotz Temperaturen von knapp über Null Grad und Dauerregen erlebten am Freitagabend mehr als 100 Besucher das 1:0 von Rot-Weiß. KSV-Fans mussten miterleben, wie ihr Team fast ohne Unterbrechung nach vorne marschierte, am Ende aber mit leeren Händen dastand. Rot-Weiß-Coach Sachs gab zu: „Klein-Karben hat ein klasse Spiel gemacht, sich aber nicht dafür belohnt.“ Viele gute Chancen vergab der KSV bereits in der ersten Halbzeit. In den zweiten 45 Minuten kam Rot-Weiß noch seltener zu Entlastungsangriffen, während die Gäste weitere Chancen ausließen. Und dann kam es, wie es kommen musste: Anil Mus zwang Keeper Qosa per Freistoß zu einer Parade, der Ball fiel jedoch Iyasere vor die Füße und der staubte ab (84.). „Die wissen doch selbst nicht, wie sie zu den Punkten gekommen sind“, kommentierte KSV-Trainer Biehrer zähneknirschend.
Spvgg. Oberrad – FV Bad Vilbel 1:0 (0:0). „Am Ende steht ein dreckiger Arbeitssieg“, sagte Trainer Mustafa Fil nach der hart umkämpften Partie auf dem holprigen Hartplatz. Bemerkenswert in der ersten Halbzeit war die gelbe Karte für FV-Spielertrainer Amir Mustafic nach einem Zusammenprall, denn dies sollte später noch Folgen haben, als Mustafic fünf Minuten vor dem Abpfiff mit einem weiteren Gelb vom Platz flog. Nach der Pause wurde das Spiel intensiver und noch härter, wobei die Gastgeber sich energischer Torchancen erspielten. Aber auch der FV hatte Torgelegenheiten. In der 65. Minute war es so weit: Soldinger trat einen Freistoß von der Mittellinie scharf an den Strafraum, wo Abendroth den Ball mit dem Rücken zum Tor stehend über den Kopf rutschen ließ – FV-Torwart Cue hatte keine Abwehrchance. In der Schlussphase wurde es hektisch. Unter anderem verzog FV-Spieler Lukas Knell aus 16 Metern (80.). Dann verlor Nuh Uslu den Ball im Spielaufbau an Eyüp, der aus halblinker Position um Zentimeter das Ziel verfehlte (81.). Anschließend sah Mustafic „Gelb-Rot“. (rst)
SC Dortelweil – Usinger TSG 2:2 (2:0). Verkehrte Welt in Dortelweil: Der Vorletzte holt gegen den Tabellenzweiten ein Remis – aber alle der Heimmannschaft sind zu Tode betrübt. „Wie gegen Vilbel haben wir in Überzahl einen Vorsprung aus der Hand gegeben. So sind es jetzt schon vier Punkte, die uns in der Endabrechnung fehlen“, ereiferte sich Dortelweils sichtlich frustrierter Spielertrainer Beierle.
Demgegenüber wirkte Usingens Coach Deuerling sichtlich erleichtert: „Hier werden sicherlich noch andere Mannschaften Punkte liegen lassen. Wir haben uns nach einer schlechten ersten Halbzeit zurückgekämpft.“
Wahre Worte: Zu Beginn musste sich der Zuschauer fragen, wer im Tabellenkeller steht und wer an der Spitze. Dortelweils Nico Schad markierte nach drei Minuten das 1:0, elf Minuten später erhöhte er auf Vorlage von Andre Stoss auf 2:0. Und auch danach ließen die Dortelweiler Ball und Gegner prima laufen. „Die erste halbe Stunde war das Beste, was wir diese Runde gespielt haben“, meinte Dortelweils Sportlicher Leiter Sigi Popiolek. Doch dann fanden die Usinger – Trainer Deuerling hatte früh gewechselt – zurück ins Spiel. Trotzdem hatte Nico Schad in der 43. Minute die hochkarätige Gelegenheit, doch sein Schuss aus zehn Metern streifte knapp am langen Eck vorbei. „Wenn uns das nicht noch mal zum Verhängnis wird“, unkte Dortelweils Pressesprecher Elmar Stiebeler bereits zur Pause.
Und gleich nach Wiederanpfiff zappelte der Ball im Dortelweiler Netz: Der eingewechselte Barth hatte eher zufällig fünf Meter vor dem Tor die Kugel ans Knie bekommen und von dort sprang sie zum 2:1 ins Gehäuse (49.). Nun war Dortelweils Ballsicherheit wie weggeblasen, Usingen drängte mit aller Macht auf den Ausgleich. Selbst die unnötige Hinausstellung für Gästespieler Selzer (Gelb-Rot/59.) wirkte sich da kam aus. Aber Dortelweils Torhüter René Gübler parierte dreimal glänzend (63./68./83.), ehe er in der 85. Minute noch überwunden wurde. Erst jetzt lösten die Dortelweiler ihre Fesseln im Spiel nach vorne, doch das Glück war ihnen nicht mehr hold: Zuerst übersah der Referee ein elfmeterreifes Foul am eingewechselten Dardan Krasniqi (88.) und in der Nachspielzeit verweigerte er einem Tor des aufgerückten Spielertrainers Beierle wegen Abseits die Anerkennung. (res)