Jetzt wird’s noch enger: Weil die Versorgungsleitungen zur Neuen Mitte verlegt werden, muss die Frankfurter Straße halbseitig gesperrt werden. Während die einen sich über die Baustelle ärgern, blicken andere in die Zukunft, wenn im Frühjahr alles in neuem Glanz erstrahlen soll.
Bad Vilbel. Vorübergehend eng wird es verkehrsmäßig in diesen Tagen in der „Neuen Mitte“ durch eine Teilsperrung der Frankfurter Straße, wo bis 29. September Versorgungsleitungen verlegt werden.
Ein Kleinbagger kreist über die Fahrbahn, Leitungsschächte liegen offen.Solche Beeinträchtigungen seien in der Bauphase unvermeidlich: „Mich stört das nicht“, sagt er und betont, anschließend werde die Innenstadt eine ganz andere Qualität haben, freut sich Zeitungsleser Roland Magerhans.
Nachdem die Rohbauarbeiten an den Gebäuden in die Endphase gehen und die Decken der Mediatheksbrücke gegossen werden, sollen jetzt Gas- und Wasseranschlüsse ans Versorgungsnetz der Stadtwerke gekoppelt werden. Dafür, so die ursprüngliche Planung, sollte die Frankfurter Straße für einige Tage sogar komplett gesperrt werden. Tiefbauamt und Planer haben sich ins Zeug gelegt und so umgeplant, dass die Straße jetzt nur auf wenigen Metern zwischen Hausnummer 72 und der Neuen Mitte auf drei Metern verengt werden muss. Doch schon zuvor sorgte das Verschwinden des Zentralparkplatzes und des dortigen Gehwegs für Unannehmlichkeiten.
Umsatzeinbußen
„Die Anlieferer haben damit natürlich zu kämpfen“, sagt Rolf Müller, Seniorchef von Fahrrad-Müller. Kurierfahrer müssten hundert Meter weg parken, um Pakete ins Geschäft zu bringen. Hinzu kommen Einbußen, weil viele Kunden von außerhalb wegblieben, die früher direkt gegenüber parken konnten. Auch wenn dort bald ein Parkhaus eröffnen wird, sei das kein Ersatz, befürchtet Müller. Weil es einem privaten Investor gehöre, werde es kaum kostenloses Parken mit der „Brötchentaste“ geben, meint der Händler. Und er hofft, das die Neue Mitte gut angenommen wird – „auch von jenen Bürgern, die vorher hier eingekauft haben.“
Zuversichtlicher ist Monika Delazer, deren Sportgeschäft direkt neben der jetzigen Teilsperrung liegt. Sie ist außerdem Vorsitzende des Gewerberings. Die Einschränkung durch die Neue Mitte halte sie nicht für so gravierend und sie gehe vorbei. „Ich habe mir das schlimmer vorgestellt“, gesteht die Geschäftsfrau. Und an den Baulärm, „da gewöhnt man sich“. Die Baustelle des Optikladens Neusehland gegenüber sei schwieriger gewesen, weil dafür der Fußweg vor ihrem Laden weggefallen war: „Der Bauzaun stand damals bis zum Schaufenster“. Dennoch hat auch sie unter Einbußen zu leiden. Um bis zu 40 Prozent sei der Umsatz eingebrochen. Es fehle an Laufkundschaft. Dafür aber kämen die Leute jetzt viel gezielter zum Einkauf. Erstaunlicherweise seien es die Auswärtigen, die „viel geschmeidiger“ mit den Einschränkungen umgingen, hat sie festgestellt. Die Neue Mitte sei auch eine Investition in die Zukunft: „Sie wird die Aufenthaltsqualität in der Frankfurter Straße deutlich verbessern“, betont Delazer mit Blick nach vorne. (dd)