Pünktlich um 12 Uhr stimmten Karbener Gospelsänger am Selzerbrunnencenter in Karben den Song „We can move mountains“ an. Sie hatten sich zu dieser Aktion getroffen, um am bundesweiten „Gospelday“ für eine gerechte Welt zu singen.
Karben. Etwas unwirtlich war der Platz schon, den sich die Sänger ausgesucht hatten: Auf dem Parkplatz vor dem tegut-Markt, inmitten des Gewimmels einkaufender Menschen und vorbeifahrender Autofahrer. Doch genau diese Kulisse war gewollt, denn am „Gospelday“ singen Menschen an ungewöhnlichen Orten zwischen Kühltheke und Kanzel, vor dem Brandenburger Tor, auf der Zugspitze, im Bahnhof oder vor dem Supermarkt. Die Gospelaktion startete erstmals 2010, in Deutschland wird sie von „Brot für die Welt“ und Partnern aus Kirche und Wirtschaft unterstützt. „Rückt etwas zusammen, schnippt mit den Fingern, klatscht mit den Händen, dann wird euch wärmer“, riet gutgelaunt die Karbener Initiatorin und Chorleiterin Frauke Frommhold. Vor ihr standen dreißig Chorsänger vom Kirchenchor der evangelischen Kirchengemeinde Klein-Karben, vom Singkreis der evangelischen Kirche Okarben und Canticum Novum aus Groß-Karben, die sich auf den Gospelday vorbereitet hatten, um an den weltweiten Hunger zu erinnern. „We can move mountains – wir können Berge bewegen“, heißt das Lied, dass sie, wie alle beteiligten Chöre, genau um zwölf Uhr anstimmten. Zuvor hatten sie sich schon mit zwei, drei anderen Gospeln warm gesungen und die Aufmerksamkeit von Marktbesuchern auf sich gezogen.
„Es ist wichtig, einmal innezuhalten und daran zu denken, wie eine gerechtere Welt aussehen muss“, sagte Zuhörerein Ilse Gahler aus Kloppenheim. Leute blieben stehen und Autofahrer machten einen Bogen, um die Sänger nicht zu stören. (ado)