Zu „Pech gehabt“ (Übrigens ein Zitat von Dr. Reinhold Merbs, Leiter des Fachdienstes Gesundheit und Gefahrenabwehr Wetteraukreis) über die „Lebensmittelvergiftung“ beim Sommerfest der Johanniter in der Bad Vilbeler Seniorenresidenz „Quellenhof“ erreichte uns nachfolgender Leserbrief:
Der Artikel „Pech gehabt“ über das Sommerfest der Johanniter im Quellenhof am vergangen Freitag muss den Betroffenen – wie auch den Angehörigen – wie ein schlechter Scherz vorgekommen sein. Da ich das „Pech“ hatte, an dem Fest teilgenommen zu haben und Opfer des „Zusammentreffens verschiedener unglücklicher Umstände“ war, hat mich der Artikel sehr verärgert! Anders als von dem Berichterstatter dargestellt, waren nämlich nicht ausschließlich Bewohner der Seniorenwohnanlage sondern auch Gäste der Senioren von den Vorkommnissen betroffen.
Als Betroffene (24 Jahre alt, ohne Vorerkrankungen) kann ich sagen, dass ich nicht wie dargestellt „vorsorglich“ aus Gründen wie „hohe Temperaturen und der Flüssigkeitsverlust (…) nach dem Erbrechen“ mit dem Krankenwagen in stationäre Behandlung gebracht wurde, sondern weil ich aufgrund massivem, anhaltendem Erbrechen und Somnolenz nach Kollaps auf notärztliche Hilfe angewiesen war. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die bei mir diagnostizierte Lebensmittelvergiftung für die betroffenen Senioren – besonders unter Berücksichtigung von Vorerkrankungen und Alter – weniger kritisch gewesen sein sollte. Umso weniger habe ich Verständnis für die verharmlosende Darstellung seitens der Verantwortlichen, bis hin zu der ungeheuren Aussage „die haben einfach Pech gehabt“. Gekrönt wird das alles noch von dem gleichnamig überschriebenen Artikel.
Aus meiner Sicht kann eher von großem Glück für die Betroffenen, aber auch für die Verantwortlichen, gesprochen werden, dass der Vorfall scheinbar zu keinen weitreichenderen Konsequenzen geführt hat.
Alena Hübenthal
Bad Vilbel-Dortelweil
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