Auf dem Gronauer Gemeindeacker fühlen sich Tiere und Pflanzen wohl. Auf Einladung des Vereins für Vogelschutz und Landschaftspflege erkundeten Spaziergänger die ökologisch wertvollen Areale „Auf dem Heilberg“ und „Hinterm Heilberg“.
Bad Vilbel. Vielfalt ist Trumpf auf dem Gronauer Gemeindeacker. Das gilt für Tiere wie Pflanzen. Auf dem vom Dottenfelderhof bewirtschafteten Areal stehen Hecken, Obst- und Laubbäume. Dazwischen gedeihen auf Wiesen und im Auwäldchen Blumen, Kräuter, Gräser und Farne. Die unterschiedlichen Flächen bilden einen idealen Lebensraum für eine Vielzahl von Vögel und Insekten. Die gefiederten Sänger begrüßten die Spaziergänger mit lautem Gezwitscher oder eindringlichen Warnrufen.
„Auf dem Gronauer Gemeindeacker fühlen sich Nachtigall, Waldkauz, Goldammer, Neuntöter, Buchfink, Meisen, Rebhuhn und viele andere Vögel wohl“, berichtete Heinz Gilbert. Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Hanne Tinkl, Karl-Heinz Lang, Marianne Marx und Wohlrad Lang informierte er die Gruppe darüber, welcher Vogel gerade sein Lied angestimmt hatte.
„Wir bemühen uns, hier die Population der Feldlerchen, des charakteristischen Vogels der Felder, zu erhöhen. Die Bodenbrüter leiden unter der hochintensivierten Landwirtschaft.“ Der Ruf der Feldlerche klingt rau mit „trr-lit“ und „triip“ bis weich „trieh“. Der des Neuntöters, eines Heckenbrüters, reicht von verhaltenen „Dschä-Rufen“ bis zu aufgeregten, lauten „Tteck-teck-teck-“, „Dschrää-“ und „Trrt- trrt“-Lauten.
Beim Blick durch das mitgebrachte Spektiv, einem Zwischending von Fernglaus und Teleskop, entdeckte die Gruppe in größerer Entfernung ein prächtiges Goldammer-Männchen. Das hatte es sich auf einem Ast knapp über dem Boden der Obstbaumwiese bequem gemacht. Dort stimmte der Sänger mit dem leuchtend gelben Gefieder seinen Gesang, ein stets höher werdendes, langgezogenes „Zizizizizizizii-düh“ an. Mit bloßem Auge beobachteten die Spaziergänger einen über dem Gebiet kreisenden Schwarm Stieglitze, deren Flug wellenförmig verläuft. Auch ein Steinkauz und ein Mäusebussard kreisten über dem Biotop.
Gesichtet wurden Schmetterlinge, Hummeln, Grashüpfer und eine Heuschrecke. Die 13 aktiven der 87 Vereinsmitglieder hatten an den Obst- und Laubbäumen Nistkästen für alle Meisenarten, Gartenrotschwänze und Feldlerchen, aber auch Halbröhren für Bachstelzen und andere Vögel sowie Steinkauz-röhren angebracht. „Wir haben hier im Feld im Februar neue Kästen aufgehängt, die bereits nach drei bis vier Tagen geklaut waren – und das trotz Beschriftung“, sagte Heinz Gilbert. (fau)