Abreißen will die Heilsberger CDU das Georg-Muth-Haus – und auf der Zigeunerwiese ein neues Bürgerhaus errichten. Auch für die millionenschwere Finanzierung haben die Christdemokraten eine Idee.
Bad Vilbel. „Schauen Sie, wie marode hier alles ist“, sagt Jens Völker. Er zeigt auf abgebröckelte Steine an der offenbar feuchten Fassade des Georg-Muth-Hauses und des unmittelbar angrenzenden Kindergartens Villa Wichtelstein. Der Gebäudekomplex ist in die Jahre gekommen, weiß der Chef der Heilsberger CDU. Die mehr als 40 Jahre seien dem Haus innen und außen deutlich anzusehen.
Da eine Sanierung „in etwa so teuer wird wie ein Neubau“, plädieren die Christdemokraten für einen Abriss. Dann könnte auf dem insgesamt etwa 8 000 Quadratmeter großen Areal ein neues Wohngebiet entstehen. Und mit dem Verkauf der Grundstücke – Völker rechnet mit einem Erlös von insgesamt rund vier Millionen Euro – solle die Stadt das neue Bürgerhaus für die rund 6000 Heilsberger auf der Zigeunerwiese an der Alten Frankfurter Straße komplett finanzieren und errichten. In unmittelbarer Nachbarschaft soll das neue Feuerwehrgebäude entstehen, etwa 60 Parkplätze und ein Vorplatz, der beispielsweise für einen Wochenmarkt attraktiv wäre.
Auch über die Nutzung beziehungsweise die Raumaufteilung macht sich die CDU bereits Gedanken. Um die Bürger an der Planung zu beteiligen, schrieben Völker und seine Stellvertreterin Beatrice Schenk vor zwei Wochen alle rund 25 Heilsberger Vereine an – mit der Bitte, ihre Ideen, Wünsche und Bedürfnisse bis zum 25. Mai mitzuteilen. „Leider hat sich bis jetzt niemand gemeldet“, bedauert Völker. Daher sollen alle erneut angesprochen werden.
Der CDU schweben im neuen Bürgerhaus ein großer, teilbarer Raum für bis zu 500 Besucher mit Bühne vor sowie ein kleiner Versammlungsraum und eine kleine Caterer-Küche. „Wir brauchen’s nicht so groß wie im Georg-Muth-Haus“, ist Völker überzeugt. Entsprechend soll es auch keine Kegelbahnen geben wie im jetzigen Domizil.
Doch das ist alles noch Zukunftsmusik, räumt auch der CDU-Chef ein. Ziel sei aber, der Stadtverwaltung „ein bodenständiges und detailliertes Konzept“ vorzustellen. Völker rechnet im Falle einer positiven Entscheidung mit einer Realisierung „in den nächsten fünf bis zehn Jahren“. So lange müssten die Heilsberger mit und im maroden Georg-Muth-Haus leben – oder es machen wie der SSV. Der will seine Aktivitäten in seine neue Halle verlagern, sobald sie wahrscheinlich im nächsten Jahr fertig ist. Umzugspläne gibt’s auch für den Kindergarten – der soll in der Ernst-Reuter-Schule unterschlüpfen. (fnp)