Bad Vilbel. Acht Tore, viel Tempo und viele packenden Torraumszenen: Rund 200 Zuschauer kamen beim Topspiel der Fußball-Gruppenliga zwischen dem Zweiten SC Dortelweil und dem Dritten aus Griesheim voll auf ihre Kosten.
Doch eine entscheidende Szene spielte sich nach gut einer halben Stunde außerhalb des Platzes ab: Griesheims Torjäger Hussain Chaudhary wollte sich den nahe der Mittellinie ins Aus trudelnden Ball holen, ein Dortelweiler Zuschauer ließ ihn durch die Beine rollen und es kam zu einer Rangelei – mit Folgen für Chaudhary, nämlich der roten Karte. „Er hat den Zuschauer beleidigt“, sagte der direkt daneben stehende Schiedsrichter-Assistent nach Spielschluss. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Gäste bereits durch ein Abstaubertor von Marcel Bittner 0:1 (5.) vorn. Als Robin Dobois eine Flanke von Dardan Krasniqui kurz vor der Pause zum 2:0 einköpfte, schien die Partie für die im ersten Durchgang überlegenen Hausherren entschieden. Aber mit dem Pausenpfiff nutzte Kouema Dalmeida die erste Unachtsamkeit in der SC-Defensive aus und verkürzte auf 1:2.
Das nagte an der Dortelweiler Abwehr, die stark verunsichert aus der Kabine kam und prompt durch Zoran Djordjevic das 2:2 kassierte (49.). Doch dann kamen die grandiosen sechs Minuten des Robin Dobios: Zunächst köpfte der Torjäger eine Flanke von Nico Schad auf die Latte (55.), 180 Sekunden später nickte er eine Flanke von Marcel Bittner ein und wiederum nur 180 Sekunden überlief er zwei Gegenspieler und den Gästekeeper und schob zum 4:2 ein.
Alles entschieden? Denkste: Wie aus heiterem Himmel traf Griesheims Djordjevic in der 77. Minute zum 3:4 und nur eine Minute später hatte er sogar den Ausgleich auf dem Fuß, doch SC-Abwehrspieler Selam Tekle lenkte das Leder ins Aus. Erst in der 89. Minute erlöste der eingewechselte Sebastian Göktas die Hausherren mit seinem Tor zum 5:3.
Während Gästecoach Karl Müller noch wegen der roten Karte für seinen Topstürmer Chaudhary haderte, freute sich Dortelweils Trainer Markus Beierle: „Man hat heute gesehen, was bei uns möglich ist, wenn die Einstellung stimmt.“ Es wurmt ihn wohl noch, dass sein Team in den beiden Spielen zuvor gegen zwei Kellerkinder torlos blieb und jetzt vier Punkte hinter Spitzenreiter Kalbach liegt. (res)