Liebe Leserinnen und Leser, Kennen Sie Bastian Balthasar Bux? „Tu, was du willst!“ – so die Inschrift auf dem Medaillon, durch das Bastian zum unumschränkten Herrscher Phantasiens wird. Das Buch „Die unendliche Geschichte“ erzählt seinen langen Weg, den Bastian gehen muss, bevor er versteht, was das heißt „Tu, was du willst!“ – Seine Wünsche treiben ihn durch die Länder Phantasiens und durch die Abenteuer mit seinem Freund Atreju und dem Glücksdrachen Fuchur.
Stark sein, schön sein, mutig sein, geachtet werden, das sind Bastians Wünsche. Und er vergisst immer mehr, wer er „eigentlich“ ist, ein kleiner, dicker, schüchterner Junge.
Und seine Wünsche verwickeln ihn in Trauer und Tod. Und er findet allmählich heraus, was sein eigentlicher Wunsch ist: Geliebt zu werden und selbst lieben zu können. Und nun findet er den Weg zurück in seine Wirklichkeit, sein eigenes Leben. Bastian brauchte Zeit, er blieb lange auf der Suche. Und seine Antwort war ähnlich dem, was der bekannte frühe Theologe Augustinus um das Jahr 400 gesagt hatte: „Liebe, und dann tu, was du willst.“ Jesus hat es ähnlich formuliert: “„Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten“ (Matthäus 7,12).
So ein wenig von Bastian Bux habe ich auch in mir, und manchmal auch die Antwort der Liebe.
Eine gesegnete Maien-Zeit wünscht Ihnen
Ihr Pfarrer Werner Krieg,
Ev. Kirche Massenheim