Für die Gronauer Fußballer geht ein Traum in Erfüllung. Als letzter Vilbeler Stadtteil erhält nun auch Gronau einen Kunstrasenplatz. Wegen des Grundwasserschutzes fällt er mit 690 000 Euro teurer aus. Sport-Staatssekretär Heinz Zielinski überbrachte einen Förderbescheid über 50 000 Euro vom Land.
Bad Vilbel. Dass sie nicht nur nach Fördergeldern rufen, sondern selbst kräftig anpacken, haben die Vereinsmitglieder des SV Gronau schon beim Umbau ihres Vereinsheimes bewiesen, bei dem bis zu 45 handwerklich versierte Mitglieder mit anpackten. Nur 25 000 Euro schoss die Stadt zu.
Als am Freitag vergangener Woche die erste Vorbesprechung zu den noch für dieses Jahr geplanten Bauarbeiten begann, ging es um größere Summen. Weil der Sportplatz im Überschwemmungsgebiet liege, müsse der künftige Kunstrasenplatz höher gelegt werden, damit die Kunstfasern nicht durch Hochwasser geschädigt werden, erläutert Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr (CDU). Diese Genehmigung liege aber bereits vor.
Jugend profitiert
Eigentlich sollte, so der ursprüngliche Magistratsvorschlag, gar nicht das Gebäude, sondern der Hartplatz saniert werden. Doch es sei „nicht zielführend, 25 000 Euro in der roten Erde zu versenken“, erklärte der Vorsitzende des SV Gronau, Holger Umlauf. Der Platz werde kaum genutzt. In den vergangenen drei Jahren seien dort nur ein bis zwei Pflichtspiele der ersten Mannschaft ausgetragen worden.
Der neue Kunstrasen soll auf der Fläche des Hartplatzes entstehen. Diese Anlage werde etwas kleiner ausfallen als die bestehende Fläche, deshalb werde es auf dem verbleibenden Areal noch einen kleinen Bolzplatz geben können, kündigt der zweite Kassierer des Vereins, Andreas Burghardt, an. Auf dem Kunstrasenplatz solle vor allem die Vereinsjugend trainieren. Dadurch gebe es eine Entlastung für den Rasenplatz, der von den Liga-Mannschaften bespielt werde. Der Gronauer Ortsvorsteher Karl-Peter Schäfer erinnerte bei der Übergabe des Förderbescheids im Alten Rathaus daran, dass es schon 2006 einen Antrag für den Kunstrasenplatz gegeben habe. Damit werde das Gronauer „Sportzentrum“ mit den Anlagen für Fußball, Tennis und Bogenschießen weiter aufgewertet – „ein Standortvorteil für die Stadt“.
„Sportland Hessen“
Auf diesen ging auch Stöhr ein. Die Stadt fühle sich dem Vereinssport verpflichtet, der Neubürgern eine Möglichkeit biete, Wurzeln zu finden. Bad Vilbel sei die einzige Kommune in der Wetterau, die in allen Stadtteilen, auch in der Kernstadt, Kunstrasen anbieten könne.
Sport ist auch dem in der Landesregierung zuständigen Staatssekretär Heinz Zielinski ein großes Anliegen. Er überbrachte zuletzt dem TC Bad Vilbel Geldzusagen für die neue Tennishalle. Um die Vereine vor Ort zu fördern, habe das Land in den vergangenen Jahren seine Sportförderung fast verdreifacht.
Im Haushaltsjahr 2010 beträgt das Fördervolumen für den Sportstättenbau insgesamt 18,1 Millionen Euro. Mit dem Investitionsprogramm „Sportland Hessen“ seien in den vergangenen sechs Jahren 1000 Maßnahmen gefördert worden, weitere 200 Anträge lägen schon vor, berichtet Zielinski.