Karben. Zehn Jungen und 14 Mädchen hatten es sich kürzlich mit ihren Schlafsäcken auf Matratzen im Gemeindesaal gemütlich gemacht. Begrüßt wurden die zwischen acht und 13 Jahre jungen Kinder von den Betreuern Dorothea Bialla, Ralph Krause und Bettina Ebenig.
Dorothea Bialla freute sich über das nach wie vor große Interesse an der Veranstaltung: „Ich organisiere die Lesenacht in St. Bonifatius seit neun Jahren. Im letzten Jahr nahmen 33 Kinder und im vorletzten Jahr 38 Kinder teil.“ Der Glaube der Kinder spielt bei der Teilnahme keine Rolle. „Wichtig ist, das die Kinder sehen, dass man in der Kirche nicht nur beten kann“, sagte Bialla.
Das hatten die Teilnehmer schnell herausgefunden. Foyer und Gemeindesaal eignen sich prima zum Toben und Spielen.
In die lange Nacht gestartet sind die jungen Leser mit einem gemeinsamen Abendessen an der Tafel im Foyer. Zur Auswahl standen anschließend Angebote wie Gesellschaftsspiele oder Zeichnen. Ralph Krause schenkte jedem Kind einen Stein. Den konnten die jungen Teilnehmer zur Erinnerung mit ihrem Namen und Datum beschriften. Später trafen sich alle im abgedunkelten Gemeindesaal zur Vorleserunde. Dort stand im hellen Schein einer Leselampe und eines aus Teelichten gebildeten Fischs ein roter Vorlesethron. Dort nahmen die Kinder abwechselnd Platz, um allen anderen einen Abschnitt aus ihrem Lieblingsbuch vorzulesen.
Der Klein-Kärber Aaron Beran (9) hatte zu seiner Lesenachtpremiere „Das Dschungelbuch“ von Rudyard Kipling mitgebracht. Zum zweiten Mal dabei waren die Roggauer Finn Komma (9) und Niklas Poellath (9) sowie ihre Groß-Kärber Freunde Luca Pfeffer (8) und Oliver Krause (9).
Spaß beim Lesen
Das Quartett hatte mehrere Geschichten über Fußball und Fußballer sowie einige Abenteuerromane dabei. Auch Katharina Wiegand (10) aus Groß-Karben und ihre Roggauer Freundinnen Milena Poellath (12), Laura Leinweber (12), Jacqueline (14) und Gina Fischer (11) sowie Sina Ebenig (12) aus Petterweil waren schon öfters bei der Lesenacht dabei.
„Hier ist es toll. Wir treffen uns mit unseren Freunden und haben viel Spaß“, sagten die Mädchen. Sina hatte in ihren Rucksack gleich drei dicke Wälzer eingepackt. Sie hatte ein Harry-Potter-Band von Joanne K. Rowlings, ein Band von Stephenie Meyers „Twilight“-Saga und das sechste von „Gregs Tagebüchern“ von Jeff Kinney zum Vor- und Selbstlesen dabei.
Nachdem alle einen Ausschnitt aus ihrem Lieblingsbuch vorgelesen haben, gibt es noch eine „Gute Nacht-Geschichte“ als Betthupferl von den Betreuern dazu. Bewährt hat sich „Mein Freund der Riese“ von Sabine Seyffert wie Bettina Ebenig berichtete. Dorothea Bialla hatte im Foyer des Gemeindesaals mehrere Teller mit Obstsnacks aufgestellt. „Einer fängt an, eine Scheibe Apfel zu essen, und plötzlich finden alle Obst cool und greifen zu“, freute sie sich.
Leider ist die Lesenacht immer viel zu kurz, berichten die gut gelaunten Teilnehmer.