Karben. „Der Wettergott muss ein Petterweiler sein!“, rief Rudolf Schmidt begeistert aus, als er schon am frühen Morgen, noch vor Beginn des Turnieres, in den Himmel sah. „Pétanque ist ein gemütlicher Sport und in erster Linie für Freiluftfans geeignet, von daher freuen wir uns über das sonnige Wetter besonders.“ Auf solch strahlenden Sonnenschein hatte man beim 1. Pétanque Club in Petterweil nicht zu hoffen gewagt, nachdem Petrus in den Tagen zuvor vor allem Regen und Kälte bescherte.
„Ein perfekter Start in die neue Saison“, freute sich Schmidt, der bei der Jahreshauptversammlung nur einen Abend vor dem Saisonstart zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde. Als sein Vertreter kam Waldemar Müller ins Amt.
Jedes Jahr zum Beginn der Sommerzeit beginnt die Outdoor-Saison der Pétanque-Spieler. Sie beginnen gleich mit einem Turnier. „Da der Platz auf unserem Vereinsheim nicht für alle Sportler reicht, mussten wir auf die nahe gelegenen Spielplätze und den neuen Sportplatz am Ortsende ausweichen“, erzählte Schmidt. Das Turnier wurde nach Liga-Regeln ausgespielt. Es traten 46 Teams, bestehend aus zwei Personen, an.
Ziel des Spieles ist es, die etwa 650 bis 800 Gramm schweren Kugeln möglichst nah an eine kleine Holzkugel, die Wutz, zu werfen. „Wer sein erstes Spiel verliert, der muss erst so genannte C-Turniere, dann D-Turniere spielen“, erklärte der Vorsitzende. Derjenige Spieler, der am Ende die A-Turniere für sich entscheiden kann, steht nach dem gespielten K.O.-System als Sieger fest.
Gibt es Unklarheiten, zögern die Spieler nicht und holen ihr Maßband heraus. So können Unstimmigkeiten schnell beseitigt werden. „Jeder Ball hat eine Seriennummer. Somit sind Verwechslungen ausgeschlossen“, wusste Schmidt. Auch Zuschauer waren gern gesehen beim Pétanque-Turnier auf dem Sandplatz des Petterweiler Sportlerheims. „Ich finde es toll, diesen ausgefallenen und seltenen Sport einmal selbst live mitzuerleben“, erläuterte Besucher und Sportfan Martin Heider. „Es kommt jedoch nicht nur auf den Sport an beim PC Petterweil, vielmehr stehen bei den weit mehr als 100 Mitgliedern genauso die Geselligkeit und das Miteinander im Vordergrund“, betonte Schmidt.
Besonders stolz sei man auch auf die Jugendarbeit im Verein: „Als größter Pétanque-Verein Hessens sind wir stets besonders um den Nachwuchs bemüht und sehen es als unsere Pflicht an, Jugendliche zu fördern“, so der Vorsitzende.
Der Vorstand rund um Rudolf Schmidt freut sich jederzeit über neue Gesichter, die Lust haben, diese gemütliche, aber dennoch ausgefallene Sportart selbst auszuprobieren. Jeden Donnerstag ab 18 Uhr wird in der Pfarrer-Flick-Straße im Petterweiler Vereinshaus trainiert. Auch sonntags sind die Plätze in der Regel geöffnet.