Die Silvesternacht verlief für die Vilbeler Feuerwehren ruhig. Doch am Neujahrstag gab es einen Großeinsatz.
Bad Vilbel. Die Szene ist dramatisch: Ein Feuerwehrmann steigt über die Außenleiter des Mehrfamilienhauses in der Büdinger Straße Nummer 5 abwärts – über seiner Schulter liegt eine bewusstlose Frau, bekleidet nur mit Jogginghose und T-Shirt. Drei Stockwerke trägt der Feuerwehrmann seine Last nach unten. Dort warten schon Rettungssanitäter. Sie legen die Frau auf eine Liege, drücken ihr eine Sauerstoffmaske auf das Gesicht und bringen sie zum Krankenwagen.
Am Sonntag kurz nach 13 Uhr ereignet sich diese Szene. Wenige Minuten vorher hat eine Nachbarin gesehen, wie Flammen aus der Dachgeschosswohnung schlagen. Sie alarmiert die Feuerwehr und warnt Nachbarn des 20-Wohnungen-Gebäudes. Rund 30 Brandbekämpfer aus der Kernstadt und Dortelweil sind vor Ort. Einige brechen unter Atemschutz die Wohnungstür im dritten Stock auf, starker Qualm schlägt ihnen entgegen.
Nahe dem Eingang finden die Retter eine bewusstlose Frau, die dort wahrscheinlich schon einige Minuten im Qualm gelegen hat. Sie wird mit schwerer Rauchgasvergiftung mit einem Rettungshubschrauber nach Stuttgart geflogen, der zuvor auf der gesperrten Kreuzung Büdinger Straße / Friedberger Straße landete. In einer Spezialklinik wird die Frau in einer Druckkammer behandelt. Das Gerät soll das Zusammenfallen der Lunge verhindern, die durch die Rauchgase stark geschädigt ist. Die Überlebenschancen der Frau sind ungewiss.
Das 41-jährige Brandopfer lebte offenbar allein in der Wohnung. Nachdem sich die Experten der Kripo aus Friedberg am Montag in der Wohnung umschauten, scheint die Brandursache klar zu sein: Offenbar waren die Röhren eines älteren Fernsehgerätes im Wohnzimmer implodiert. Die Frau konnte sich noch bis zur Wohnungstür schleppen, wo sie bewusstlos von den Feuerwehrleuten gefunden wurde. (fnp)