Karben. „Die Klimaschutzmesse passt gut in unser Gesamtkonzept unter dem Motto ’Karben, mit Energie voran’“, sagte Bürgermeister Guido Rahn (CDU) zur Eröffnung. „Ich möchte so leben, dass ich in Bezug auf die Umwelt ein gutes Gewissen gegenüber nachfolgenden Generationen haben kann“, betonte Besucherin Uschi Jacobsen.
So seien sie und ihr Mann eifrige Radfahrer. „Man muss nicht für jeden kleinen Einkauf das Auto benutzen.“ Und auch rund um ihr Haus hätten sie schon einiges getan, um Energie einzusparen, sagt sie. Familie Jacobsen informierte sich am Stand eines Fahrradgeschäftes aus Friedberg über Elektrofahrräder.
Bei der Klimaschutzmesse im Bürgerzentrum boten Firmen aus Karben und der Region ihre Produkte und Dienstleistungen an, Energieversorger informierten über alternative Energiequellen, und Sparkasse sowie Banken erläuterten Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme. Die Stadtwerke Karben und die Firma Abicon beantworteten Fragen zur Biogasanlage. In Vorträgen wurden Details vermittelt.
Während sich manche Besucher lediglich umschauten, wollten sich andere gezielt über mögliche Maßnahmen für das eigene Haus informieren. Seine Tochter habe ein gebrauchtes Haus gekauft, und er wolle sich über Maßnahmen zur Sanierung und Wärmedämmung kundig machen, sagte Walter Hanisch. Beim Vortrag von Energieberater Jochen Fell von der Verbraucherzentrale Hessen erfuhr er, dass die Reihenfolge bei der Durchführung von Energiesparmaßnahmen eine Rolle spielt. „Wenn Sie die Fenster und Fassaden dämmen, kann es sein, dass anschließend Ihre Heizung überdimensioniert ist“, sagte Fell.
Er nannte Zahlen und Daten und riet dazu, einen Energieberater in Anspruch zu nehmen. Dessen Besuch vor Ort koste rund 900 Euro, allerdings gebe es die Möglichkeit einer Bezuschussung. Vielen Besuchern lag eine unabhängige Beratung am Herzen, die eigenen Angaben zufolge auch der Dachverband der hessischen Schornsteinfeger anbietet. „Die meisten Schornsteinfeger sind heutzutage auch Energieberater“, sagt Friedrich Roth, Bezirksschornsteinfeger aus Karben. Über den Dachverband könne man einen anfordern, der etwa die energetischen Schwachstellen im Haus aufdecke.
Das Restaurant „Neidharts Küche“ sowie der Biohof Mager warben für Lebensmittel aus der Region. So hingen rund 15 Prozent der Treibhausgase, die jeder Bundesbürger produziere, „mit der Ernährung zusammen“, sagt Sebastian Mager. Reiner Neidhart tritt für die Verwendung von regionalen Zutaten in der Küche ein. „In der Sommersaison beziehe ich bis zu 80 Prozent an Gemüse und Fleisch aus Karben“, sagte er. (kre)