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Quo vadis, Jugend? – Problem Vandalismus – Bedarfsanalyse für den Heilsberg wird erstellt

Einstimmig hat sich der Heilsberger Ortsbeirat auf Antrag der Grünen dafür ausgesprochen, eine detaillierte Bedarfsanalyse für die Jugendarbeit in diesem Stadtteil zu erstellen.

Bad Vilbel. Dem Beschluss war eine ausführliche Diskussion mit der neuen Sozialamtsleiterin Gesine Wambach und Frank Mees von der städtischen Jugendpflege vorausgegangen.

Für Jugendliche auf dem Heilsberg gebe es zu wenig Angebote, stellte Manfred Kissing (Grüne) fest. Sichtbare Zeichen seien Drogenkonsum und Vandalismus. Es komme vor, dass „sturzbesoffene Jugendliche ältere Leute anpöbeln“. Jens Völker (CDU) ergänzte die Beschwerdeliste um „zerkratzte Autos“ und Herta Schweden (SPD) erzählte gar von „Leuten, die sich nachts nicht mehr über den Heilsberg laufen trauen, weil die Jugendkriminalität so groß ist“.

Problem-Jugendliche

Carsten Hauer (SPD) mahnte zwar, „die Kirche im Dorf zu lassen“, denn Konflikte zwischen Jugendlichen und Erwachsenen habe es immer gegeben und werde es immer geben. Dennoch sei eine Analyse, wie mit Jugendlichen umzugehen ist, unerlässlich. Jene, die zu den städtischen Angeboten kommen, seien nicht die „Problem-Jugendlichen“. Wie diese erreicht werden könnten, müsse eine Analyse klären. Damit redete er Kissing das Wort, der „eine fundierte Beschreibung der Probleme und Bedarfe inklusive einer Alters-, Geschlechts- und Sozialstrukturanalyse“ gefordert hat. Sie soll Basis eines Konzepts für die Jugendarbeit sein mit der Definition von Zielen, Maßnahmen und Methoden. Auf dieser Grundlage könne die Jugendarbeit regelmäßig überprüft werden. Kissing: „Das ist viel Arbeit, aber die Voraussetzung für langfristig gute Angebote.“ Wambach zeigte sich überzeugt, dass „bedarfsgerechte Arbeit geleistet wird“. Der Sozialdezernent, Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU), bestätigte dies nachdrücklich. Dennoch wolle sie sich einer Bedarfsanalyse nicht verschließen. Sie empfahl, dafür die Massenheimer Befragung abzuwarten, die Aufschlüsse zu den Bedarfszeiten neben Ganztagsschule und Vereinen auch für den Heilsberg geben könne. Wambach: „Es hat keinen Sinn, ein Jugendhaus zu bauen, wenn dafür Jugendlichen die Zeit fehlt.“ Das nahe an Massenheim gelegene Efzet sei für Heilsberger Jugendliche deutlich schwerer zu erreichen, rief Völker in Erinnerung. Deshalb brauche der Heilsberg ein Jugendhaus. Dass es nach jahrelangem Kampf in Frage gestellt werden könnte, dafür fehlten ihm die Worte. Er schlug vor, eine Jugendversammlung einzuberufen um den Bedarf zu prüfen. Da für die Entscheidung über den Jugendhausbau von der Jugendpflege wiederholt materielle Aspekte ins Feld geführt wurden, gestand Ortsvorsteher Christian Kühl (SPD), er habe befürchtet, dass es ähnlich wie in Massenheim ad acta gelegt werde könne. „Aber da der Bürgermeister versprochen hat, dass es aus Erlösen der Ami-Wiese bezahlt wird, mache ich mir keine Sorgen.“