Bad Vilbel. Viel hat sich geändert seit der Begründung der Partnerschaft zwischen den beiden Kommunen, so Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) zu Beginn des kleinen Festaktes vor rund 120 Gästen im Kultur- und Sportforum Dortelweil. Anfang 1990, nur wenige Monate nach dem Fall der Mauer, war eine kleine Delegation von Bad Vilbeler Politikern bereits in Thüringen unterwegs auf der Suche nach einer Partnerstadt.
Via Umweg zum Ziel
Das Motiv war schon damals eindeutig: Unterstützung und Hilfeleistung bei der Umstellung von einem politischen System in das andere, Neugier aufeinander und der klare Wunsch zu einer innerdeutschen Partnerschaft. Die erste Stadt, die Bad Vilbeler unter Leitung des damaligen Bürgermeisters Günther Biwer, anfuhren, war das thüringische Schmalkalden. Doch das hatte bereits seine Wahl getroffen. Deshalb stellte der dortige Pfarrer kurzerhand eine Verbindung zu seinem Amtskollegen in Brotterode, Dietmar Gerstenberger, dem heutigen Schwiegervater von Bürgermeister Stöhr, her.
Da dieser zugleich den Runden Tisch in Brotterode leitete, mit der der Übergang vom bisherigen System bewerkstelligt werden sollte, bedurfte es keiner großen Worten für die Verschwisterung von Brotterode mit Bad Vilbel. Am 22.September 1990 wurde der Partnerschaftsvertrag feierlich unterschrieben. Die Bad Vilbeler betrachteten den Partnerschaftsvertrag nicht nur als Grundlage für freundliches Händeschütteln bei Zusammenkünften, sondern auch als Verpflichtung zur Hilfe und Unterstützung in diesem Prozess.
Auch die Brotteröder Erste Beigeordnete, Erika Groß (Die Linke), betonte die Bedeutung der Verschwisterung: „Durch die Hilfe aus Bad Vilbel ist uns der Wandel der politischen Verhältnisse leichter gemacht worden“, sagte sie.