Zum Thema Fluglärm erreichte uns nachfolgender Leserbrief:
Der Aufmacher im „Anzeiger“ vom 15. September hat die Belastung durch Fluglärm in Bad Vilbel bemerkenswert deutlich gemacht, die bis zur Gründung der Bürgerinitiative in der politischen Wahrnehmung so gut wie keine Rolle spielte. Nunmehr jedoch will unser Bürgermeister darauf achten, dass die gesetzlichen Bestimmungen des Flugbetriebes eingehalten werden. Man fragt sich, wie er das bewerkstelligen will, da in Bad Vilbel ja nicht einmal eine entsprechende Lärm-Messstation eingerichtet ist. Dabei dienen diese Bestimmungen dem Schutz der Bevölkerung, um Schädigungen von Gesundheit und Eigentum (z.B. Wohnwert) zu vermeiden. Hierfür werden Normen und Grenzwerte festgelegt, die von allen Beteiligten beeinflussbar sind. Nahezu alle Gemeinden im Umfeld des Frankfurter Flughafens – mit Ausnahme von Bad Vilbel – haben dies erkannt und nehmen seit Jahren intensiv an diesen Entscheidungsprozessen und Diskussionen um das sog. Nachtflugverbot, die Rücknahme der abgesenkten Flughöhen oder lärmmindernde Anflugverfahren (CDA) teil. So haben z.B. alle (!) Gemeinden des Main-Kinzig-Kreises – unabhängig von ihrer politischen Couleur – ein Konzept („Rodenbacher Erklärung“) für gemeinsames Vorgehen entwickelt. Liebe Vilbeler Abgeordnete in Stadt, Kreis und Land, wie wäre es wenn Sie zum Wohle der Bürger, die Sie vertreten, Ihre passive Rolle aufgeben und diese rational einfach nachzuvollziehenden Forderungen unterstützen würden? Es geht dabei um die Lärmminderung des Betriebes von Fraport, die heute längst nicht ausgeschöpft ist – um nicht mehr und nicht weniger. Wer kann so ignorant sein, sich diesem Anliegen, belegt durch viele einschlägige Gutachten, zu verschließen? Ich denke, die Wähler werden es Ihnen künftig danken.
Ulrich Scheinost
Bad Vilbel