Karben. Vom Sorgenkind zum Musterschüler in anderthalb Jahren: In Karben wird der Ausbau der Kleinkindbetreuung mit viel Energie vorangetrieben. Treiber ist Bürgermeister Guido Rahn (CDU), der das Thema mit Amtsantritt im April 2010 zur Chefsache machte.
Führend in der Wetterau
Rahn setzt auf pragmatische, örtliche Lösungen. Nur 35 Betreuungsplätze für Unter-Dreijährige gab es 2010. Umzüge, Um- und Neubauten in diversen Kitas schaffen neuen Platz. 2010 verdoppelte die Stadt ihr Angebot in nur neun Monaten. Dieses Jahr wächst es auf 103 Plätze, Mitte 2012 auf 135. Dann ist die Bundesquote erreicht: Ihr zufolge muss Karben 130 Betreuungsplätze ab 2013 anbieten. Dann will Karben bereits 145 Steppkes betreuen.
Anders als die SPD lange forderte, baut Rahn das Angebot in allen Stadtteilen aus. Aus der von der SPD geforderten zentralen Kleinkind-Kita in der Luisenthaler Straße wird eine Kita für alle Altersgruppen. Acht der zehn SPD-Stadtverordneten stimmten nun der Ausbauplanung nicht zu, ebenso Alexandra Hinkel von der Linken.
„Wir halten uns an die Vorgaben des Wetteraukreises“, erklärt Rahn. Der Ausbau geschehe laut Geburtenzahlen und -prognosen. Zudem stecke die Stadt Energie in den Aufbau der Tagesmütter-Betreuung.
Das Müze baut die Beratungsstelle auf als Scharnier zwischen Eltern und Tagesmüttern. Das Land fördert das beispielhafte Projekt mit 50 000 Euro. „Wir sind damit führend im Wetteraukreis“, erinnert der Bürgermeister. „Das scheint eine runde Sache zu sein“, lobt Rainer Knak (Grüne). Über die Qualität der Betreuung sage die Planung aber nichts aus. Die, räumt Sozialamtschef Günther Roß ein, hänge stark von den handelnden Personen ab. Darauf, ergänzt Guido Rahn, gebe die Stadt acht. (den)