Bad Vilbel. Noch in diesem Jahr könnte die Nordumgehung für den Verkehr frei werden. Der gesamte Verkehrsknoten, an dem sie an die Kreuzung Friedberger- und Büdinger Straße angeschlossen wird, wird ab Juli neu gestaltet. Die Kreuzung soll den veränderten Verkehrsströmen ebenso Rechnung tragen wie dem Bedürfnis nach Radwegen. „Wir haben eine gute Lösung gefunden, für die wir nicht einmal Grundstücke von den Anliegern brauchen“, freut sich Stadtbaurat Dieter Peters (parteilos).
Rund 20 000 Kraftfahrzeuge passieren die Kreuzung derzeit täglich in Süd-Nord-Richtung aus der Innenstadt nach Dortelweil oder in Süd-Ost-Richtung nach Gronau und umgekehrt. Nach der Anbindung der Nordumgehung wird der Hauptverkehr in Ost-West-Richtung zwischen Massenheim und Gronau laufen. Die Friedberger Straße wird laut Peters „eine Riesenentlastung“ erfahren, die es zulasse, sie zurückzubauen. „Wir werden sehen, ob wir dort dann noch Ampeln brauchen.“
Die Ost-West-Achse (Nordumgehung – Büdinger Straße) wird in beiden Richtungen zweispurig mit Rechtsabbiegerpfeil über die neue Kreuzung führen und je eine Spur für Linksabbieger aufweisen. In Nord-Süd-Richtung (Innenstadt – Dortelweil) fließt der Verkehr je auf einer gemeinsamen Geradeaus- und Rechtsabbieger- sowie einer Linksabbiegerspur.
Von der Nordumgehung Richtung Innenstadt und von der Innenstadt Richtung Gronau sind so genannte Bypässe vorgesehen, die es Autofahrern ermöglichen abzubiegen, ohne auf die Kreuzung zu fahren.
In welcher Größenordnung der Ausbau der Radwege notwendig ist, wird laut Peters noch untersucht. Einen Radweg an der Nordumgehung durch die Unterführung werde es nicht geben. Dort werde ein 2,25 Meter breiter Sicherheitsstreifen an der Fahrbahn gebaut. An der Friedberger Straße stadteinwärts sei ein Weg auf beiden Seiten ebenso denkbar wie auf einer Seite für beide Richtungen. Eventuell käme auch eine Mitbenutzung der Fahrbahn in Betracht.
Von Gronau kommend soll der einseitige Radweg, der bisher an den vier Wohnblocks endet, bis zur Kreuzung für beide Fahrtrichtungen fortgesetzt werden. Weil es „flächenmäßig sehr eng“ wird, müsse über einen kombinierten Geh- und Radweg nachgedacht werden, meint Peters. Eine solche Lösung werde auch in Richtung Dortelweil über die Eisenbahnbrücke bis zum Stada-Kreisel umgesetzt. Die Kosten von voraussichtlich 200 000 Euro seien im Haushalt der Stadt verfügbar. Ein Landeszuschuss sei beantragt. Somit könne der Ausbau wohl noch dieses Jahr beginnen. Das Netz in Richtung Dortelweil sei dann geschlossen. Vom Stada-Kreisel an besteht bereits ein Radweg.
Wer von Gronau oder Dortelweil mit dem Rad den Nordbahnhof erreichen möchte, kann an der neuen Kreuzung die Straßenseite sicher wechseln. Mit dem Bau der neuen Unterführung soll dort eine Verbindung zum Quellenpark hergestellt werden. Sie trifft auf eine weitere Radverbindung, die von der Adenauerallee in Dortelweil oberhalb der GZS auf einem asphaltierten Feldweg über die Landschaftsbrücke führt. Diese Parallelroute zur Friedberger Straße ist vor allem für Schüler interessant. Denn sie geht in die Petterweiler Straße über, die direkt vis-à-vis des Schulzentrums in die Homburger Straße mündet.
Um für die nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer die Querung der Homburger Straße sicher zu gestalten, denkt Peters auch dort an einen Kreisel, der die Ampel ersetzen könnte.
Die Umgestaltung der Friedberger Straße wird nach der Fertigstellung der Nordumgehung eine größere Maßnahme werden, da auch der Kanal saniert werden muss.