Bad Vilbel. Zu sehen ist am Samstagnachmittag beim zweiten Besichtigungstermin des Stadtmarketing nicht allzu viel. Die Baustelle der Mediathek auf dem ehemaligen Zentralparkplatz dient derzeit als Lager für Stahlbauteile und den umfangreichen Bauaushub. Spektakulär wird es erst ab 22. August (Montag), just wenn der Bad Vilbeler Markt auf dem Höhepunkt ist. Dann werden die Stahlträger über die Nidda mit einem Großkran in die millimetergenau ausgemessene Position gebracht. Diese Träger liegen bereits an der Baustelle. Sie wurden spätnachts per Schwertransport ohne größere Probleme durch die Verkehrskreisel und die Innenstadt bugsiert.
Überhaupt sei man im Zeitplan. Die einzige kleine Verzögerung habe es gegeben, als die Baustelle nach Sprengkörpern aus dem Krieg untersucht wurde. Da im Uferbereich zahlreiche Kabel verbuddelt sind, musste Schicht für Schicht abgetragen werden, damit die Metalldetektoren auch das vermelden konnten, was sie sollten, nämlich eine Bombe. Ein Sprengkörper fand sich nach Angaben von Katharina Hauff, zuständig für das Baumanagement, nicht. Aufatmen bei den Bauleuten außerdem: es fanden sich weder alte Scherben noch Mosaikteile oder gar Römerschädel. Solche historischen Funde hätten den Fortgang der Bauarbeiten deutlich verzögert.
Ab 22. August also werden die Stahlträger über die Nidda gelegt. Auf ihnen montiert, aber heute noch in der Horizontalen liegend, sind jene Säulen gelagert, die Dach und Stockwerke der Mediathek tragen und vor und hinter der Glasfassade sichtbar bleiben. Die Stahlträger sind übrigens in der Herstellerfirma vorfabriziert worden, und zwar bei einer ganz bestimmten Temperatur. Bei der Endmontage soll nun eine ähnliche Temperatur herrschen, damit die Länge der Träger innerhalb der Maßtoleranzen bleibt. In Betrieb genommen wird die Baubrücke, die einmal das Fundament der Mediathek bilden wird, Ende September.