Bad Vilbel. Die Zeichen stehen gut für ein neues Feuerwehrhaus auf dem Heilsberg. Für das Projekt, das auf der „Zigeunerwiese“ verwirklicht werden soll, will die Stadt im September Zuschussanträge beim Land stellen. Noch gehen die Vorstellungen bei der Stadt und bei der Feuerwehr aber auseinander. Im Rathaus hat man die Kosten auf maximal 1,6 Millionen Euro gedeckelt, doch die Heilsberger Einsatzabteilung hat eine lange Wunschliste erarbeitet. „Wir wollen uns auf keinen Fall verschlechtern gegenüber dem derzeitigen Zustand“, betont Wehrführer Thomas Farr.
Klaus Rotter, Technischer Leiter der Stadtwerke, versucht bei der Planung des Hauses die Wünsche der Feuerwehr mit dem von der Stadt gesetzten Kostenrahmen in Einklang zu bringen. „Wir haben hier kein Weihnachtswunschkonzert, sondern müssen ein vernünftiges, den gesetzlichen Ansprüchen genügendes Feuerwehrhaus bauen, in dem wir natürlich versuchen, den Wünschen der Einsatzkräfte so weit entgegenzukommen, wie das Geld reicht“, sagt er. Ein Konzept der Feuerwehr liege ihm vor, doch es müssten noch eindeutige Prioritäten gesetzt werden. Die gute Auftragslage in der Bauwirtschaft trage nicht dazu bei, dass die Kosten sinken. Doch der spürbare Wille auf allen Seiten, auf der „Zigeunerwiese“ neu zu bauen, werde zu einer tragfähigen, in die Zukunft gerichteten Lösung führen.
Wehrführer Farr leistet bereits seit Jahren intensive Vorarbeiten sowohl hinsichtlich der Feuerwehr-Erfordernisse als auch der Einsparungsmöglichkeiten beim Bau. „Es macht keinen Sinn, sparsam zu planen“, betont er. Um den Bestand der Freiwilligen Feuerwehr langfristig zu sichern, seien Freiflächen mit Außenbeleuchtung für abendliche Übungen und separate Räume für Unterricht, Kinder- und Jugendfeuerwehr unverzichtbar.
Die Fahrzeugboxen müssten so bemessen sein, dass auch größere Fahrzeuge eingestellt werden können. Derzeit scheitere eine Fahrzeugneubeschaffung daran, dass die Abmessungen der Halle nicht ausreichen. Größere Parkplätze für Einsatzkräfte sparten Zeit im Alarmfall. Sie sollten eingezäunt sein, damit sie nicht zur Lösung des Parkplatzproblems herangezogen werden können.
Breite, nicht um Ecken führende Alarmwege und eine Lichtsteuerung, die bei einem Einsatz das komplette Haus beleuchtet, vermindern die Unfallgefahr, so Farr weiter. Für Unterrichtspräsentationen sollten EDV-Anschlüsse und Jalousien in allen Räumen selbstverständlich sein.
Eine Alarmanlage sei notwendig, da hochsensible Geräte wie Wärmebildkameras gesichert untergebracht werden müssen. Wünschenswert sei ein schlüsselloses Türöffnungssystem, das zugleich aufzeichnet, wer wann das Feuerwehrhaus betreten und verlassen hat. An Lagerraum herrsche immer Mangel. Eine Sauna, wie sie die Frankfurter Berufsfeuerwehr hat, oder ein Fitnessraum, wie es ihn in Pfungstadt gibt, wären laut Farr zwar wünschenswert und sinnvoll, da Feuerwehrleute körperlich in Top-Form sein müssten, doch das werde der Etat nicht hergeben. Ein Grillplatz, wie er bisher zur Verfügung steht, sollte allerdings erschwinglich sein. Wehrführer Farr hat sich Gedanken um den Preis gemacht, er hat bereits Fachzeitschriften angeschrieben, um Preise kennenzulernen, und er hat mit seinen Leuten andere neue Feuerwehrhäuser angeguckt: etwa in Langgöns, wo ein Haus – „um einiges größer, als wir es brauchen “ – mit sieben Fahrzeugboxen, Schlauchturm und Schlauchwaschanlage für 2,08 Millionen Euro zu haben war, oder in Lahntal, wo mit sechs Boxen der Preis unter zwei Millionen blieb.