Bad Vilbel. Hausbesitzer haben ihre Zäune und Vorgärten mit bunten Wimpeln, Lampions und Lichterketten geschmückt, brennende Windlichter und Kerzen auf den Rasen und in Blumenbeete gestellt. Einmal im Jahr verwandelt sich beim Siedlerfest der Siedlergemeinschaft Bad Vilbel die Siesmayer Straße in eine große Spiel- und Partyzone. Das ist seit 40 Jahren so. Am Wochenende war es wieder soweit.
„Das Siedlerfest ist ein geselliger Treffpunkt für alle Generationen“, sagt Angelika Zalac. Früher habe jede Familie zusammen mit ihren Freunden ein Fest gefeiert. Dann beschlossen die Siedler, gemeinsam zu feiern und bauten ihre erste Grill- und Getränkehütte, Tische und Bänke vor dem Anwesen Bruch auf. „Heute sind weniger Gärten als früher geschmückt. Das ist schade“, stellt Angelika Zalac fest. Sie ist in der Siedlung aufgewachsen und hat bereits viele Siedlerfeste miterlebt. „Heute lebt die dritte oder vierte Siedlergeneration in den Häusern, oder eben neue Eigentümer“, sagt Nachbarin Dagmar Wiegand. Auf dem Nachbargrundstück neben ihrem Haus standen ebenfalls bunte Kerzen auf dem Rasen. Dort wohnt die älteste Siedlerin Katharina Hahn (98). Sie ist seit 75 Jahren Mitglied der Siedlergemeinschaft Bad Vilbel, zu der heute 110 Liegenschaften gehören. Errichtet wurden die Häuser in Eigenregie und mit gegenseitiger Hilfe in den 1930er Jahren. Nach Auskunft von Schriftführer Bodo Tippenhauer erst im Elisabethenhain, dann auf dem ehemaligen Gelände der Großgärtnerei Siesmayer in der Elisabethenstraße, dem Berkersheimer Weg und in der Siesmayerstraße. In den 1950er Jahren entstanden weitere Eigenheime Auf dem Niederberg und nochmals im Elisabethenhain. Die großen Grundstücke dienten einst zur Selbstversorgung. (fau)