Bad Vilbel. Das Fell schwarz und noch etwas klebrig, die Beinchen noch wackelig, aber mit fast sieben Kilo recht proper kam am Dienstag Vormittag, gegen elf Uhr in Bad Vilbel ein Lama zur Welt. Ein reinrassiges südafrikanisches Lama, betont Markus Kaiser, Chef des Dachauer Zirkus Bellmondo, der derzeit wegen misslicher Umstände auf dem Festplatz festgesetzt ist. Ohne eigenes Verschulden müsse er auf seinen Lkw-Führerschein verzichten. Doch jetzt steht erst einmal der Neuzuwachs im Fokus.
Gleich nach seiner Geburt räkelte sich das Lama-Baby bereits im Stroh, begann sich schon nach 20 Minuten auf die eigenen Beine aufzurappeln. Kaiser schaute noch nach, ob der Bauchnabel sauber ist und dort keine Infektionen drohen. Dann begann das Junge bereits, das Gehege zu erkunden. Schnelligkeit ist in seinem Revier wichtig, denn in Südamerika würden die Tiere sonst zur leichten Beute von Pumas. Lamas werden bis zu 25 Jahre alt, fressen Heu, Hafer, Karotten, Gemüse. Weil Einnahmen fehlen, ist der Zirkus auf Hilfen für Futtermittel angewiesen. Deswegen soll es am Sonntag, 3. Juli, von 10 bis 17 Uhr einen Tag der Offenen Tür geben. Durch eine Namens-Tombola soll das Lama-Baby einen Paten finden. Kinder können auf Ponys und Kamelen reiten, es werden auch kleine Kunststücke im Probezelt gezeigt. Eine weitere Vorstellung wird es aber nicht geben – die Werbung wäre zu teuer. Wer helfen will, soll direkt zum Zirkus kommen, bittet Markus Kaiser. Er habe gehört, dass bereits falsche Zirkus-Leute in der Stadt unterwegs seien, die um Spenden bäten. „Von uns geht keiner betteln!“, betont er. (dd)