Bad Vilbel. Es sei ein Dank für ein außergewöhnlich langes Engagement, sagte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) auf der Mitgliederversammlung der Bad Vilbeler Rotkreuzler. Dem überraschten Hans-Peter Mülot heftete er die Nadel ans Revers. Schwarz auf weiß hatte dann der neue und der alte Schatzmeister die Urkunde in der Hand, mit der die Stadt ihre Bürger für herausragendes ehrenamtliches Engagement auszeichnet.
Erwartet hatte Mülot nur, dass die Rot-Kreuz-Kameraden ihn wieder zum Schatzmeister wählen würden. Nach zwei Jahren Pause übrigens, denn 2009 war Mülot zurückgetreten, um seinem Protest gegen Vorwürfe des Kreisverbandes des Roten Kreuzes Ausdruck zu verleihen. Mit Ehren und Beifall kehrte er jetzt wieder in das Amt zurück, das er seit 1976 bekleidet hatte. „Da war ich zehn Jahre alt“, merkte Stöhr schmunzelnd an. Als ein „sehr komplexes und über Strecken sehr schwieriges Amt“, bezeichnete Stöhr die Aufgabe eines Finanzverantwortlichen, da spreche er aus eigener Erfahrung.
Außer für das Rote Kreuz habe sich Mülot auch kommunalpolitisch als Stadtverordneter engagiert in den Jahren von 1977 bis 1989. Für die Ortsvereinigung des Roten Kreuzes war es ein Stück Genugtuung, dass ihrem Schatzmeister Mülot diese hohe Anerkennung der Stadt Bad Vilbel zuteil wurde. Im Streit mit dem Kreisverband, bei dem es um die nicht sachgemäße Kassenführung des Jugendrotkreuzes ging, hatten sie hinter ihrem Schatzmeister gestanden. Die Initiative um Aufklärung der Fehlbestände in der Kasse der Jugendorganisation war von Anfang an von der Bad Vilbeler Rotkreuz-Vereinigung ausgegangen. Ein Gutachten hatte dann ihre Position in allen Punkten als richtig bestätigt.
„Wir warten jetzt darauf, dass die Kreisleitung ihre Verantwortung wahrnimmt und die Kasse des Jugendrotkreuzes in Ordnung bringt“, erklärte Karlheinz Weinert, Vorsitzender in Bad Vilbel. Streit gebe es darum, wer die Kosten für das Gutachten übernehme. In der Sache, die vor zwei Jahren in einen Eklat mündete, habe sich zum Glück „der Rauch verzogen“. Nachwirkungen gebe es aber in der Jugendarbeit. Weil ausgebildete Jugendleiter fehlten, könne das DRK keine Treffen für Kinder anbieten.