Bad Vilbel. Schon jetzt ist die neue Mensa der ERS mit ihren 48 Plätzen ein beliebter Treffpunkt für die Schüler. Künftig soll dort noch mehr los sein, denn die Schule will sich ab Herbst als Ganztagsschule neu aufstellen.
Nötig wird dies, weil bereits am 11. Juni auf dem Heilsberg eine Ära zu Ende geht. Mit der Realschulklasse 10 b verlassen dann die letzten Sekundarschüler die ERS, die danach als reine Grundschule fortgeführt wird, berichtet Rektorin Angelika Ringler. „Da mussten wir uns etwas einfallen lassen.“
Da das Ganztagsangebot jedoch zunächst an die Sekundarstufe geknüpft war, sah Ringler Handlungsbedarf. Bisher und auch künftig gibt es von montags bis mittwochs ein pädagogisches Angebot der Schule bis 14.30 Uhr und danach freiwillige Arbeitsgruppen. Das bleibt weiterhin kostenfrei für alle Dritt- und Viertklässler.
Die Erst- und Zweitklässler werden separat vom Förderverein betreut. Künftig übernimmt der ASB die Betreuung bis maximal von 7.30 bis 16 Uhr. Überflüssig wird dadurch die Arbeit des Betreuungsvereins Fontäne, der als städtische Initiative gegründet wurde. Vorsitzender ist der Sozialamtsleiter Klaus Jäger.
Wegfallen wird auch das Doppel-Catering in der Mensa. Neben dem künftig alleinigen Anbieter Hofmann Menü liefert derzeit auch die gemeinnützige GmbH für Frauen Arbeit Bildung (FAB) aus Friedberg die Essen. Der Anbieter Hofmann versorge bereits jetzt alle Karbener Kitas, so Tamara Kraft, Leiterin der Schülerbetreuung des ASB Mittelhessen.
Die expandiert von jetzt zehn Standorten zwischen Offenbach, Dietzenbach und der Wetterau auf künftig 14, darunter in Bad Vilbel neben der ERS die Regenbogenschule; in Karben die Selzerbachschule, die Grundschule Petterweil und die Okärber Grundschule am Römerbad.
„Wir rechnen mit 40 bis 60 Kindern“, sagt Kraft. Die Anmeldefrist läuft noch bis zum 25. Mai. Das Angebot heißt „pädagogische Nachmittagsbetreuung im Rahmen der Ganztagsschule“. Die Kosten dafür reichen von 35 Euro monatlich (zwei Tage nachmittags) bis zu 93,50 Euro für die komplette Woche.
Gearbeitet werde beim ASB nach dem „Situationsansatz“, so Kraft. Alle Schüler sollen dort abgeholt werden, wo sie mit ihren Erfahrungen und ihrer Herkunft stünden, lernen, selbstbestimmt und kompetent zu handeln. Dafür stellt der ASB an der ERS ein Team mit Koordinatorin, fünf bis sieben Betreuern und zwei Hauswirtschafterinnen bereit. Außerdem werde Wert auf die Mitwirkung der Eltern gelegt.
Die pädagogische Nachmittagsbetreuung ist ein erster Schritt zur Ganztagsschule, die derzeit vom Land Hessen allerdings nur als „offene Ganztagsschule“ an drei Wochentagen realisiert wird. Bis die Ganztagsschulen sich auch so nennen dürfen, vergingen vielleicht noch zehn Jahre, schätzt Kraft. Für Unruhe an den Schulen hatte die strikte Trennung von Ganztags- und Betreuungsangeboten gesorgt, wobei das Land die Betreuungskinder nicht separat fördert – was jüngst an der Dortelweiler Regenbogenschule zu Enttäuschung beim Förderverein führte. Er fühlte sich ausgegrenzt.