Bad Vilbel. Ein immergrüner Kunstrasen soll schon bald den staubigen Hartplatz des SC Dortelweil ersetzen. Die Stadtverordneten haben das 700 000-Euro-Projekt mit dem Haushalt 2007 abgesegnet. Nun hofft der Vereinsvorsitzende Wolfgang Schwarzhaupt, dass die Ausschreibung zügig vorangeht und schon im Mai gebaut werden kann. Der neue Platz schafft zwar keine zusätzlichen Kapazitäten, bietet aber erstmals ganzjährige Trainingsmöglichkeiten, erläutert Jugendleiter Helmut Neisel.
Der Hartplatz sei nach Regenfällen voller Wasser und im Winter vereist. Genutzt werde er bisher lediglich von Frühling bis Herbst, um den bestehenden Rasenplatz zu entlasten. Bereits im vergangenen Jahr erhielt die Sportanlage an der Nidda ein neues Kleinfeld, auf dem jedoch keine richtigen Spiele stattfinden. Dort trainieren die G-, F- und E-Junioren auf je einem halben Spielfeld.
Oft aber geht es bei den Dortelweiler Kickern noch enger zu. Ursache ist ein rapider Mitgliederzuwachs gerade im Jugendfußball. In den vergangenen drei Jahren hat sich die Mitgliederzahl verdoppelt. In der Saison 2004 / 2005 waren 155 Spieler in elf Teams aktiv. In der laufenden Saison sind es bereits 303 Kicker in 19 Mannschaften. Für die kommende Saison rechnet Neisel damit, dass es noch zwei weitere Teams geben wird. 80 bis 90 Prozent des Nachwuchses stammt aus Dortelweil-West, so Neisel – „und es wird weiter gebaut für junge Familien mit Kindern.“ In Dortelweil-West spielten die Jungs in ganzen Straßenzügen Fußball. Und nicht nur sie. Mittlerweile gibt es beim SC auch zwei Mädchen-Fußballteams, die U 12 und U 14 (unter zwölf und 14 Jahren) – die einzigen in Bad Vilbel. Die Jüngsten testen ihr Ballgefühl bei den Bambinis mit inzwischen bereits 20 bis 30 Mitgliedern. Durch den Boom wird es eng auf den Übungsplätzen und in den Kabinen. Es gibt Tage, an denen sich vier Jugendmannschaften zwei Kabinen teilen müssen.
Bereits vor drei Jahren, so Schwarzhaupt, habe man wegen des Platzmangels einen Kunstrasenplatz gefordert. Adressat ist die Stadt, der nicht nur das Sportgelände, sondern auch das Vereinsheim gehört. „Wir sind Nutzer, nicht Mieter“, erläutert der Vereinsvorstand. Wegen der Enge, aber auch, weil das inzwischen 35 Jahre alte Gebäude nicht mehr den heutigen Anforderungen entspreche, hat der SC Dortelweil vor Jahren auch Bedarf für ein neues Vereinsheim signalisiert. Die Stadt habe den Verein daraufhin vor die Wahl gestellt, welches Vorhaben wichtiger sei.
Wegen des Platzmangels habe man den Kunstrasen favorisiert, sagt Schwarzhaupt. Doch auch das neue Vereinsheim sei schon in der Planung. Für einen kompletten Neubau müsse man mit etwa einer Million Euro kalkulieren. Die SC-Mitglieder hoffen, dass sich ihr Neubau-Traum schon im Jahr 2009 erfüllen könnte – in diesem Jahr feiert der Verein seinen 50. Geburtstag. Momentan liegt der Antrag im Ortsbeirat. 2008 könne dieses Projekt im Haushaltsplan der Stadt stehen, hofft der Vorsitzende. Zuvor aber gilt es, den Kunstrasenplatz einzurichten. Er werde auf den bestehenden Platz in einer Höhe von 40 Zentimetern aufgesetzt, erklärt Neisel. Der Kunstrasenplatz erfordert eine Bauzeit von ungefähr drei bis vier Monaten.