Bad Vilbel. „Bad Vilbels Zukunft gestalten“ steht fett auf der Titelseite des sechsseitigen Koalitionsvertrags. Auf dessen Basis wollen CDU und FDP die Quellenstadt bis 2016 regieren. Insgesamt gibt es 13 Unterpunkte. Einige der Kernaussagen:
An der Umgestaltung des Zentralparkplatzes zur „Neuen Mitte“ samt Mediathek über der Nidda wird festgehalten.
Das nahe dem Schulzentrum vorgesehene Kombi-Bad soll trotz geplanten Wellness-Bereichs für Bad Vilbeler Vereine und den Schulsport nutzbar sein; zudem sollen die Eintrittspreise „günstig“ bleiben.
Die FDP setzte ihre Forderung nach einer neuen Internetseite der Stadt als „Transparenzplattform“ durch. Dort sollen unter anderem Planungen veröffentlicht werden, um allen Bürgern mehr Informationen aus erster Hand zu ermöglichen.
Die Betreuungsangebote werden ausgebaut – für Kinder von der Krabbelstuben- bis hin zur Grundschulzeit. Damit soll den Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert werden. Um den Bedarf an Erziehern decken zu können, soll ein Konzept entwickelt werden, um die Fachkräfte langfristig an Bad Vilbel zu binden.
Die Koalition will alternative Wohnformen fördern. Zielgruppe sind alleinerziehende Eltern und alleinlebende Berufstätige, aber auch alte Menschen. Gedacht ist beispielsweise an eine Art Wohngemeinschaften.
Unter Beteiligung der Stadtwerke und der Humanistischen Stiftung soll die Europäische Schule in Dortelweil gebaut werden.
Um die Schlagkraft der Freiwilligen Feuerwehr auch in Zeiten knappen Personals beizubehalten, sollen die bisherigen Strukturen auf den Prüfstand gestellt werden.
Die Stadt will sich engagieren, um auch Firmen im Bereich neuer Technologien nach Bad Vilbel zu holen. Durch die Ansiedlung eines „Business-Centers“ sollen zum Beispiel Selbstständige die Möglichkeit erhalten, an einem Standort mit anderen Selbstständigen gemeinsame Nutzungen wie Sekretariate zu betreiben.
Der Eigenbetrieb Stadtwerke bekommt grundsätzlich grünes Licht, bei Bedarf neue, vermietbare Bürogebäude zu bauen.
Zudem gibt es noch innerhalb des Stadtparlaments eine wichtige Neuerung: Zusätzlich zum Haupt- und Finanz- sowie dem Bau- und Planungsausschuss soll es ein drittes Beschlussgremium geben: Einen Ausschuss für Sozialpolitik. Der löst die bisherige Sozialkommission ab, die lediglich beratende Funktion hatte.
Die um vier Mandate geschrumpfte CDU-Fraktion geht mit neuer Spitze in die fünfjährige Wahlperiode: Irene Utter löst als Vorsitzende nach gut 25 Jahren Dr. Josef Maetz ab, der Nachfolger von Manfred Cleve als Parlamentsvorsteher wird.
Anderthalb Wochen dauerten die Verhandlungen zwischen CDU und FDP. Bei jeweiligen Sitzungen am Samstag gab es bei der CDU hundertprozentige Zustimmung, bei der Mitgliederversammlung der FDP von 17 Anwesenden auch nur eine einzige Enthaltung. (zlp)