Bad Vilbel. Ein Krimi spielte sich am Mittwochvormittag vergangener Woche im wahrsten Sinne des Wortes am Bad Vilbeler Nordbahnhof ab. Dort drehte der Hessische Rundfunk den zweiten Tatort mit Ulrich Tukur (53, rechts) als Kommissar Felix Murot in der Hauptrolle. Der stand dann auch minutenlang im grauen Trenchcoat wartend vor dem Bahnhofsgebäude – und wird nicht gerade den besten Eindruck von der Brunnenstadt gehabt haben. Denn das Bahnhofsgebäude ist marode, gammelt vor sich hin. Das war aber offensichtlich das richtige Ambiente für den Krimi . . . Viele Bahnbenutzer schauten zunächst irritiert, als das Kamerateam zum Einsatz kam, auch Gäste in den immer wieder vorbei fahrenden Bussen reckten die Hälse. Spätestens als sie die markant-blauen HR-Lastwagen erkannten, war ihnen klar, dass sie möglicherweise gerade zu einem Statisten wurden – und möglicherweise in einem Film auftauchen. Das Drehteam selbst versüßte sich den kurzen Zwischenstopp mit belegten Broten in der gegenüberliegenden Bahnhofsgaststätte.
„Muss ich hier noch ’ne halbe Stunde stehen?“, fragte inzwischen Schauspieler Ulrich Tukur die HR-Mitarbeiter – aber in freundlichem, geduldigen Tonfall. „Nein, der Zug hat nur etwas Verspätung – so ist das eben mit der Bahn . .. “, kam die Antwort. Den einfahrenden Zug benötigte Regisseur Justus von Dohnany quasi als stilechte Kulisse. Zu sehen ist sein Werk mit Ulrich Tukur übrigens am 4. Dezember – mit der kurzen Szene aus Bad Vilbel. (zlp)